Das ist für mich nicht schlüssig… Mag sich jemand dazu äußern?
#2
Diana(Samstag, 09 August 2025 09:33)
Danke, Linda, für Deine Frage. Ich hatte gestern noch mit Ruth F. über das „Sommerloch“ im Blog gesprochen. Da sind Fragen toll, wenn man gerade Schwierigkeiten hat, sich hier schreibend
einzubringen.
Ich verstehe das Zitat als Hinweis darauf, nicht mit unserer äußeren Form (Ego) spirituell zu sein, sondern dass wir durch unsere Bemühungen, Spiritualität zu leben, diese äußere Form und Ich-Kraft
sukzessive in Frage stellen, durchdringen lernen, letztlich diese Form auflösen – und sukzessive eine immer geeignetere, andere äußere Form suchen, um unsere Spiritualität zu leben, uns als höhere
geistige Wesen auszudrücken.
Praktisch ist es natürlich so, dass wir mit der Moralität anfangen. D.h. mit moralischen Werten, Verhaltensweisen und Normen „sittlichen Verhaltens“. Vermutlich ist alles, was es in dieser Welt an
guten Einstellungen, Werten und Verhaltensweisen gibt, ein schwaches, verzerrtes Abbild des ursprünglich reinen Guten der Unendlichen Absoluten Seinsheit. Aber einfach sehr entfremdet und
vermenschlicht, durchwoben von unheilsamen Einflüssen. Letztlich das Entwicklungsfeld mit allen möglichen Optionen und Wegen, die uns offen stehen um uns zu entwickeln. Moralität als Begriff zeigt,
dass bestimmte Einstellungen oder Werte, die etwas Gutes in sich haben, zu einem engeren Korsett geworden sind (das zeigt die Endung Morali-tät). Sie ist eine Form der Einrichtung, eine noch festere
Form, die uns nicht jeder Situation angepasst freier, adäquater handeln lässt, sehr weit entfernt vom viel zitierten Tanzen der Meister.
Moralität verstehe ich als einen zwar etwas haltenden, begrenzenden Faktor, der in der Gesellschaft zum Teil eine stabilisierende Funktion haben kann (solange wir noch nicht alle spirituelle
verwirklichte Wesen sind), aber es bleibt ein äußerer Faktor, der nicht weit und tief genug reicht, um wirklich „gut“ zu werden. Also das wahre innere Gut(e) nach außen strahlen zu lassen. Deswegen
hat äußere Moralität auch extrem unschöne Folgewirkungen. Das kann man z.B. gut an den verschiedenen Religionen und den Strömungen in ihnen sehen, welch fatale Folgen diese haben, wenn sie nicht von
wahrer innerer Spiritualität getragen sind.
Letztlich zeigt das Zitat den Widerspruch auf, dass wir unser Ego, unsere verblendete AP hinter uns lassen müssen, um von ihr frei zu werden. Gleichzeitig fangen wir aber mit dem an, wo wir stehen,
also mit unserem jetzigen Ego, Ich-Kraft und verändern sie im laufenden Betrieb. Das ist nur möglich, wenn man weiß, dass wir göttliche Wesen sind, im Kern göttlich, rein und heil. Dass es zwei
Instanzen gibt – Inneres Sein, äußere Form – mit denen wir in unserer Entwicklung zu arbeiten haben. Dass wir als unbewusste gute Wesen Erfahrungen in der Welt sammeln, ein Abstieg in vielerlei
Hinsicht, aus dem wir durch lernen und Entwicklung wieder aufsteigen müssen, um bewusst und frei gut, göttlich zu sein. Dass unser Ego, unsere aktuelle Ich-Kraft das göttliche Wesen mit seinem
aktuellen Erkenntnis- und Entwicklungsstand in der Welt repräsentiert. Wir müssen durch unsere Weg-Arbeit (z.B. Innenschau und Selbstanalyse, Lernen, Lehrer, Gemeinschaft, Meditation) bewusster an
uns arbeiten, um bewusstere reinere heilere Wesen auch in unserem Ausdruck in der Welt zu sein, die so dann auch in der Welt wirken können. Das ist auch mit dem Zitat 0382 (06.08.25 - Meister 30)
gemeint, dass wir uns selbst entschleiern müssen, damit sich die Dinge (wie die Dinge und die Welt sind) für uns entschleiern, wir eine klare Sicht erlangen.
Auf dem Weg dahin ist es manchmal nicht ganz leicht zu erkennen, von welcher Ebene heraus wir gerade fühlen, denken, handeln etc. Es fühlt sich phasenweise ein bisschen schizophren, gespalten an.
Simon und Ruth G. haben mir dazu Hinweise gegeben, die ich für mich so verstanden und genutzt habe: Impulse der zu modifizierenden AP, des Egos führen eher immer mehr nach „unten“, in die Schwere,
ins Grüblerische, in die „Versenkung“, in den Sumpf, den Nebel. Man fühlt sich schlecht, unfähig, blind etc. und wird auch darin gehalten. Weil die verblendete AP, das Ego natürlich ihre Auflösung
fürchtet, weswegen sie versucht, uns hier gebunden zu halten. Impulse von höheren Ebenen wirken eher auflösend, lichter, erleichternd und klärend, Ballast nehmend, wenn auch nicht immer gleich. Was
aber nicht heißt, dass die Impulse, auch mal „alle fünfe gerade sein lassen zu können“, sprich, es uns leicht zu machen, zu den höheren Impulsen gehört ;-). Alles nicht so einfach, aber es wird
leichter wenn wir dranbleiben.
#3
Linda(Samstag, 09 August 2025 10:05)
Danke Diana, das war ja eine schnelle, für mich erhellende Antwort! Und dem Sommerloch haben wir ein Schnippchen geschlagen…^^
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Linda (Samstag, 09 August 2025 07:30)
Das ist für mich nicht schlüssig… Mag sich jemand dazu äußern?
Diana (Samstag, 09 August 2025 09:33)
Danke, Linda, für Deine Frage. Ich hatte gestern noch mit Ruth F. über das „Sommerloch“ im Blog gesprochen. Da sind Fragen toll, wenn man gerade Schwierigkeiten hat, sich hier schreibend einzubringen.
Ich verstehe das Zitat als Hinweis darauf, nicht mit unserer äußeren Form (Ego) spirituell zu sein, sondern dass wir durch unsere Bemühungen, Spiritualität zu leben, diese äußere Form und Ich-Kraft sukzessive in Frage stellen, durchdringen lernen, letztlich diese Form auflösen – und sukzessive eine immer geeignetere, andere äußere Form suchen, um unsere Spiritualität zu leben, uns als höhere geistige Wesen auszudrücken.
Praktisch ist es natürlich so, dass wir mit der Moralität anfangen. D.h. mit moralischen Werten, Verhaltensweisen und Normen „sittlichen Verhaltens“. Vermutlich ist alles, was es in dieser Welt an guten Einstellungen, Werten und Verhaltensweisen gibt, ein schwaches, verzerrtes Abbild des ursprünglich reinen Guten der Unendlichen Absoluten Seinsheit. Aber einfach sehr entfremdet und vermenschlicht, durchwoben von unheilsamen Einflüssen. Letztlich das Entwicklungsfeld mit allen möglichen Optionen und Wegen, die uns offen stehen um uns zu entwickeln. Moralität als Begriff zeigt, dass bestimmte Einstellungen oder Werte, die etwas Gutes in sich haben, zu einem engeren Korsett geworden sind (das zeigt die Endung Morali-tät). Sie ist eine Form der Einrichtung, eine noch festere Form, die uns nicht jeder Situation angepasst freier, adäquater handeln lässt, sehr weit entfernt vom viel zitierten Tanzen der Meister.
Moralität verstehe ich als einen zwar etwas haltenden, begrenzenden Faktor, der in der Gesellschaft zum Teil eine stabilisierende Funktion haben kann (solange wir noch nicht alle spirituelle verwirklichte Wesen sind), aber es bleibt ein äußerer Faktor, der nicht weit und tief genug reicht, um wirklich „gut“ zu werden. Also das wahre innere Gut(e) nach außen strahlen zu lassen. Deswegen hat äußere Moralität auch extrem unschöne Folgewirkungen. Das kann man z.B. gut an den verschiedenen Religionen und den Strömungen in ihnen sehen, welch fatale Folgen diese haben, wenn sie nicht von wahrer innerer Spiritualität getragen sind.
Letztlich zeigt das Zitat den Widerspruch auf, dass wir unser Ego, unsere verblendete AP hinter uns lassen müssen, um von ihr frei zu werden. Gleichzeitig fangen wir aber mit dem an, wo wir stehen, also mit unserem jetzigen Ego, Ich-Kraft und verändern sie im laufenden Betrieb. Das ist nur möglich, wenn man weiß, dass wir göttliche Wesen sind, im Kern göttlich, rein und heil. Dass es zwei Instanzen gibt – Inneres Sein, äußere Form – mit denen wir in unserer Entwicklung zu arbeiten haben. Dass wir als unbewusste gute Wesen Erfahrungen in der Welt sammeln, ein Abstieg in vielerlei Hinsicht, aus dem wir durch lernen und Entwicklung wieder aufsteigen müssen, um bewusst und frei gut, göttlich zu sein. Dass unser Ego, unsere aktuelle Ich-Kraft das göttliche Wesen mit seinem aktuellen Erkenntnis- und Entwicklungsstand in der Welt repräsentiert. Wir müssen durch unsere Weg-Arbeit (z.B. Innenschau und Selbstanalyse, Lernen, Lehrer, Gemeinschaft, Meditation) bewusster an uns arbeiten, um bewusstere reinere heilere Wesen auch in unserem Ausdruck in der Welt zu sein, die so dann auch in der Welt wirken können. Das ist auch mit dem Zitat 0382 (06.08.25 - Meister 30) gemeint, dass wir uns selbst entschleiern müssen, damit sich die Dinge (wie die Dinge und die Welt sind) für uns entschleiern, wir eine klare Sicht erlangen.
Auf dem Weg dahin ist es manchmal nicht ganz leicht zu erkennen, von welcher Ebene heraus wir gerade fühlen, denken, handeln etc. Es fühlt sich phasenweise ein bisschen schizophren, gespalten an. Simon und Ruth G. haben mir dazu Hinweise gegeben, die ich für mich so verstanden und genutzt habe: Impulse der zu modifizierenden AP, des Egos führen eher immer mehr nach „unten“, in die Schwere, ins Grüblerische, in die „Versenkung“, in den Sumpf, den Nebel. Man fühlt sich schlecht, unfähig, blind etc. und wird auch darin gehalten. Weil die verblendete AP, das Ego natürlich ihre Auflösung fürchtet, weswegen sie versucht, uns hier gebunden zu halten. Impulse von höheren Ebenen wirken eher auflösend, lichter, erleichternd und klärend, Ballast nehmend, wenn auch nicht immer gleich. Was aber nicht heißt, dass die Impulse, auch mal „alle fünfe gerade sein lassen zu können“, sprich, es uns leicht zu machen, zu den höheren Impulsen gehört ;-). Alles nicht so einfach, aber es wird leichter wenn wir dranbleiben.
Linda (Samstag, 09 August 2025 10:05)
Danke Diana, das war ja eine schnelle, für mich erhellende Antwort! Und dem Sommerloch haben wir ein Schnippchen geschlagen…^^
Ruth Finder (Samstag, 09 August 2025 10:17)
#2 - Chapeau!