Die „ursprüngliche Reinheit“ ist unsere göttliche Natur. Das innere Wesen und Licht, das immer rein ist und bleibt – solange sich nicht Schichten der Verblendung, der Unwissenheit, Anmaßung und
Verirrung darüberliegen, so dass wir dieses innere, heile, reine Licht nicht mehr sehen und sein können. Diese, aus dem Göttlichen kommende innere Substanz, unser Wahres Sein, Gott in uns, das sich
in so viele Leben und Formen versteckt, auffaltet, ist und bleibt immer rein.
Wenn sich der „Geist erhebt“ beschreibt die Anmaßung des Egos, sich für etwas zu halten, was es bezüglich seiner Entwicklung noch nicht wieder ist – erhoben, frei. Es ist nicht die göttliche
Erhebung, die wir erlangen, wenn wir bereit sind, den kleinteiligen, mühe- und schmerzvollen Weg der Befreiung zu gehen, sondern eine künstliche, falsche, die uns von der inneren Reinheit (wieder)
weiter entfernt.
„Klammern“ an die Reinheit bedeutet, dass wir noch nicht richtig verstanden haben, was wirkliche, innere Reinheit ist. Wir klammern uns in der Verwechslung des Egos mit äußeren Hilfskonstruktionen.
Vorstellungen, Glaubenssätzen, Wünschen, Begierden. All das sind Irrtümer auf dem Weg zur wirklichen Reinheit. Reinheit IST EINFACH. Sie tut nicht etwas, will nicht etwas, braucht nicht etwas. Sie
ist mehr ein Fehlen von etwas als ein Haben von etwas.
Wir haben viele falschen Vorstellungen von vielen Dingen, hier von der Reinheit; Weil wir immer noch dieses vielfältige Greifen in uns haben, das Haben-wollen, das Besitzen. Es reicht uns nicht,
einfach das zu sein, was wir gerade sind. Weil uns das vom Ego-Blickwinkel (öder vielleicht auch zunehmend mit dem reineren Blick) aus als so wenig, so arm vorkommt. Vielleicht können wir oft einfach
nicht aushalten, dass wir tatsächlich – trotz unserer Möglichkeiten und Fähigkeiten – so wenig daraus machen, uns so wenig und langsam entwickeln, so arm sind an besseren Bemühungen, so dürftig an
Fortschritt. Und dann wieder Schichten darüber legen, um das nicht wahrhaben zu müssen.
Diese Formen, Gedankengebilde, Wünsche, usw. stehen uns so dermaßen im Weg, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Wald ist nicht der einzelne Baum oder alle Bäume zusammen, ist nicht nur
der Boden, ist nicht die Luft dazwischen oder die Tiere allein: Wald ist alles zusammen, das Sichtbare und das Unsichtbare, das was ist, und das was da nicht ist. In Summe müssen wir ihn sehen und
begreifen, ohne ihn zu ergreifen als Bild, und dann wieder loslassen, um ihn wirklich erkennen zu lernen.
Wir sind in unserem Klammern an Reinheit „in unserem Wirken gehemmt“, weil wir die Wirklichkeit nicht so sehen, wie sie wirklich ist. Sie ist verstellt und verzerrt durch unsere Vorstellungen. Wir
brauchen zu viel Kraft und Energie, um diese künstlichen Bilder, Wünsche, Begierden in uns aufrechtzuerhalten und zu befriedigen, damit unser kleines brüchiges Ego nicht implodiert. Diese Implosion
wäre ein Weg der Befreiung, weil wir dann in den Trümmern des Egos einen Blick hätten auf das, was dahinter, darunter, darum herum IST. Aber das vermeiden wir tunlichst, in dem wir weiter in unseren
Himmeln und Höllen verweilen, in der Hoffnung, dass unsere Bilderrahmen nicht allzu sehr verrutschen. Und zum Glück ist das Wirken in der Verblendung gehemmt, obwohl wir auch mit der gehemmten
Wirkmacht schon enormen Schaden anrichten (drei Säulen). Denn wären wir da schon in Kontakt mit unseren wahren Möglichkeiten und Kräften, aber mit der falschen Richtung, wäre das unsere sofortige
Vernichtung. Das, was uns „fesselt“ müssen wir erkennen, bearbeiten, nach und nach ablegen lernen. Wir müssen unsere Anhaftungen erkennen, lösen, auf heilere Ziele richten, heilere Seinsweisen finden
und dann wieder lösen, um frei werden zu können.
Fortsetzung in #2
#2
Diana(Mittwoch, 04 Juni 2025 09:47)
Fortsetzung von #1
Im Kern ist die Suche und der Weg zur Befreiung eine Suche danach, was besser ist, um es dann immer wieder für etwas Besseres, Leichteres hinzugeben. Es ist wie das Atmen beim Gehen: Wir halten die
Luft nach einem Atemzug nicht an, sondern lassen ihn, nachdem er in uns so wohltuende Wirkung und Arbeit geleistet hat, wieder frei. Mit dem Freilassen akzeptieren wir, dass uns die Luft nicht
gehört. Mit dem Ausatmen akzeptieren wir, dass wir der Welt unseren Ausdruck verleihen, da wir damit ein Stück weit Inneres nach außen bringen. Mit jedem Atemzug machen wir uns klar, dass er uns am
Leben hält, reinigt, uns mit allem verbindet.
Zwischen den Atemzügen halten wir kurz inne. Es ist kein Festhalten, kein Erstarren, kein Krampf, sondern ein „Nu“ Achtsamkeit, Präsenz, Bewusstsein zwischen Nehmen und Geben. In diesem „Nu“ zwischen
Einatmen und Ausatmen machen wir uns klar, wie unendlich viel Luft um uns ist, die uns mit allem in uns und um uns verbindet. Dieses kleine „Nu“ hilft uns, voller Liebe, Freude, aber auch Demut und
Bescheidenheit weiterzugehen, noch weiter zu gehen.
Es ist die Kunst der Entwicklung und Weg-Arbeit erkennen zu lernen, wo ein Tun, wo ein Lassen gefragt ist. Und jeden Moment dazwischen wach zu sein, bewusst, klar, präsent – rein von allem, was uns
davon trennt.
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Diana (Mittwoch, 04 Juni 2025 09:46)
Die „ursprüngliche Reinheit“ ist unsere göttliche Natur. Das innere Wesen und Licht, das immer rein ist und bleibt – solange sich nicht Schichten der Verblendung, der Unwissenheit, Anmaßung und Verirrung darüberliegen, so dass wir dieses innere, heile, reine Licht nicht mehr sehen und sein können. Diese, aus dem Göttlichen kommende innere Substanz, unser Wahres Sein, Gott in uns, das sich in so viele Leben und Formen versteckt, auffaltet, ist und bleibt immer rein.
Wenn sich der „Geist erhebt“ beschreibt die Anmaßung des Egos, sich für etwas zu halten, was es bezüglich seiner Entwicklung noch nicht wieder ist – erhoben, frei. Es ist nicht die göttliche Erhebung, die wir erlangen, wenn wir bereit sind, den kleinteiligen, mühe- und schmerzvollen Weg der Befreiung zu gehen, sondern eine künstliche, falsche, die uns von der inneren Reinheit (wieder) weiter entfernt.
„Klammern“ an die Reinheit bedeutet, dass wir noch nicht richtig verstanden haben, was wirkliche, innere Reinheit ist. Wir klammern uns in der Verwechslung des Egos mit äußeren Hilfskonstruktionen. Vorstellungen, Glaubenssätzen, Wünschen, Begierden. All das sind Irrtümer auf dem Weg zur wirklichen Reinheit. Reinheit IST EINFACH. Sie tut nicht etwas, will nicht etwas, braucht nicht etwas. Sie ist mehr ein Fehlen von etwas als ein Haben von etwas.
Wir haben viele falschen Vorstellungen von vielen Dingen, hier von der Reinheit; Weil wir immer noch dieses vielfältige Greifen in uns haben, das Haben-wollen, das Besitzen. Es reicht uns nicht, einfach das zu sein, was wir gerade sind. Weil uns das vom Ego-Blickwinkel (öder vielleicht auch zunehmend mit dem reineren Blick) aus als so wenig, so arm vorkommt. Vielleicht können wir oft einfach nicht aushalten, dass wir tatsächlich – trotz unserer Möglichkeiten und Fähigkeiten – so wenig daraus machen, uns so wenig und langsam entwickeln, so arm sind an besseren Bemühungen, so dürftig an Fortschritt. Und dann wieder Schichten darüber legen, um das nicht wahrhaben zu müssen.
Diese Formen, Gedankengebilde, Wünsche, usw. stehen uns so dermaßen im Weg, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Wald ist nicht der einzelne Baum oder alle Bäume zusammen, ist nicht nur der Boden, ist nicht die Luft dazwischen oder die Tiere allein: Wald ist alles zusammen, das Sichtbare und das Unsichtbare, das was ist, und das was da nicht ist. In Summe müssen wir ihn sehen und begreifen, ohne ihn zu ergreifen als Bild, und dann wieder loslassen, um ihn wirklich erkennen zu lernen.
Wir sind in unserem Klammern an Reinheit „in unserem Wirken gehemmt“, weil wir die Wirklichkeit nicht so sehen, wie sie wirklich ist. Sie ist verstellt und verzerrt durch unsere Vorstellungen. Wir brauchen zu viel Kraft und Energie, um diese künstlichen Bilder, Wünsche, Begierden in uns aufrechtzuerhalten und zu befriedigen, damit unser kleines brüchiges Ego nicht implodiert. Diese Implosion wäre ein Weg der Befreiung, weil wir dann in den Trümmern des Egos einen Blick hätten auf das, was dahinter, darunter, darum herum IST. Aber das vermeiden wir tunlichst, in dem wir weiter in unseren Himmeln und Höllen verweilen, in der Hoffnung, dass unsere Bilderrahmen nicht allzu sehr verrutschen. Und zum Glück ist das Wirken in der Verblendung gehemmt, obwohl wir auch mit der gehemmten Wirkmacht schon enormen Schaden anrichten (drei Säulen). Denn wären wir da schon in Kontakt mit unseren wahren Möglichkeiten und Kräften, aber mit der falschen Richtung, wäre das unsere sofortige Vernichtung. Das, was uns „fesselt“ müssen wir erkennen, bearbeiten, nach und nach ablegen lernen. Wir müssen unsere Anhaftungen erkennen, lösen, auf heilere Ziele richten, heilere Seinsweisen finden und dann wieder lösen, um frei werden zu können.
Fortsetzung in #2
Diana (Mittwoch, 04 Juni 2025 09:47)
Fortsetzung von #1
Im Kern ist die Suche und der Weg zur Befreiung eine Suche danach, was besser ist, um es dann immer wieder für etwas Besseres, Leichteres hinzugeben. Es ist wie das Atmen beim Gehen: Wir halten die Luft nach einem Atemzug nicht an, sondern lassen ihn, nachdem er in uns so wohltuende Wirkung und Arbeit geleistet hat, wieder frei. Mit dem Freilassen akzeptieren wir, dass uns die Luft nicht gehört. Mit dem Ausatmen akzeptieren wir, dass wir der Welt unseren Ausdruck verleihen, da wir damit ein Stück weit Inneres nach außen bringen. Mit jedem Atemzug machen wir uns klar, dass er uns am Leben hält, reinigt, uns mit allem verbindet.
Zwischen den Atemzügen halten wir kurz inne. Es ist kein Festhalten, kein Erstarren, kein Krampf, sondern ein „Nu“ Achtsamkeit, Präsenz, Bewusstsein zwischen Nehmen und Geben. In diesem „Nu“ zwischen Einatmen und Ausatmen machen wir uns klar, wie unendlich viel Luft um uns ist, die uns mit allem in uns und um uns verbindet. Dieses kleine „Nu“ hilft uns, voller Liebe, Freude, aber auch Demut und Bescheidenheit weiterzugehen, noch weiter zu gehen.
Es ist die Kunst der Entwicklung und Weg-Arbeit erkennen zu lernen, wo ein Tun, wo ein Lassen gefragt ist. Und jeden Moment dazwischen wach zu sein, bewusst, klar, präsent – rein von allem, was uns davon trennt.