0284 - 27.03.25 - Martin 1

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Kommentare: 2
  • #1

    Diana (Samstag, 29 März 2025)

    Ein sehr inspirierender Ausschnitt, der den Kern trifft, worum es geht.

    Stecken wir unsere Energie in das Versteckspiel vor Gott und uns (Mensch-Sein, Wahres Selbst), indem wir nicht aussteigen aus unserer verwickelten Existenz? Und das meine ich nicht nur absolut, sondern in allen kleinen Feinheiten und Facetten unseres tagtäglichen Lebens. Verstecken bedeutet nicht nur, gar nicht in den Spiegel zu sehen, den wir in irgendeiner Weise vorgesetzt bekommen, sondern auch nur halb(herzig) oder mit einem gewohnten (eingerichteten) Blick hinzuschauen. Verstecken bedeutet auch, das Erkannte abzulehnen, Anderen oder „äußeren“ Umständen die Schuld dafür zu geben oder das Erkannte einfach nicht in adäquate Handlung zur Weiterentwicklung zu bringen. Unser Leben, wie es tagtäglich stattfindet, all die Begegnungen und Ereignisse (womit wir konfrontiert werden), aber auch die Nicht-Begegnungen und nicht stattfindenden Dinge (was wir z. B. gerne hätten, aber nie bekommen) spiegeln UNS wider, wie wir gerade sind. Und das ist etwas, dass es anzunehmen, auszuhalten und in Veränderung zu bringen gilt. Das, was wir sehen, ist unser aktueller Entwicklungsstand, Ausgangspunkt und Ansatzpunkt für unsere spirituelle Entwicklung. Verstecken bedeutet, unsere Lebensenergie dafür zu verwenden, das Offensichtliche kaschieren zu wollen. Und da wir es oft nicht schaffen, weil wir tief in uns selbst doch ein Fünkchen Licht haben, dass uns den Betrug erahnen lässt, legen wir noch mehr Schichten auf das Veränderungsbedürftige, anstatt den Tatsachen ins Auge zu sehen. Es ist eine Bewegung in die Verwicklung und Einrichtung, der Flucht, der Verdammung, in die Finsternis, die sehr schmerzhaft und leidvoll ist.

    Wird das Leben des Menschen zu einem Weg? Das ist eine sehr schöne und treffende Formulierung für den Ausweg aus dem Versteckspiel. Es ist ein Weg heraus, eine andere Richtung, Entwicklung, Freiheit. Es ist Weg-Arbeit, eine Arbeit, die sich lohnt, die eine wirkliche Frucht bringt.

    Wo stehe ich in meinem Leben?
    Was fange ich mit meinem Leben und mit meiner Lebenszeit an?
    Worin oder womit finde ich keinen Anfang? Was müsste ich loslassen, zu Ende gehen lassen?
    Wie viel Zeit des Tages verwende ich wirklich, um mein Leben zu einem Weg der Befreiung und Entwicklung werden zu lassen?
    Solche Fragen kann man, absolut verstanden, zur Reflektion verwenden, wie ein ein kurzes Aufblitzen des göttlichen Lichtes, das mit einem Mal etwas mehr Licht und Erkenntnis bringt. Oder auch als graduellen Ansatz, z. B. aufgeteilt auf die verschiedenen Lebensbereiche wie spiritueller Bereich (Lehrer, Lehre, Weg-Gefährten), Arbeit, Familie, Beziehungen, Freundschaften, Hobbys etc. Wie ist die Verteilung meines Lebens auf die einzelnen Lebensbereiche/Tätigkeiten bezogen, das Verhältnis von Tun und Nicht-Tun, im dunklen wie im lichten Sinne? Wie wichtig sind mir die einzelnen Lebensbereiche und stimmt die Gewichtung untereinander? Das ist eine etwas künstliche Trennung, da die Aufteilung in spirituelles und anderes Leben keinen Sinn macht, da unsere Entwicklung ja unser ganzes Leben in Summe durchdringen und leiten soll. Zur Reflektion kann man das aber einmal etwas künstlich aufgeteilter nutzen.

    Fortsetzung in #2

  • #2

    Diana (Samstag, 29 März 2025 08:01)

    Fortsetzung von #1:

    „Wo bist Du?“...
    …bringt ein Innehalten, ein Überlegen, wo wir in unserer Entwicklung sind, wo wir da stehen. Diese Frage ist kontinuierlich angebracht und erforderlich. Innehalten bedeutet erstens anhalten des Tuns und zweitens nach innen zu gehen, um Erkenntnis zu erlangen. Die Frage in sich klingen zu lassen und auf ein Echo zu hören, das aber nur wahrgenommen werden kann, wenn Ruhe herrscht. Ruhe, von unserem umtriebigen Tun und Geist, Ruhe von unseren Begierden, Wünschen und Greifen. Bildlich gesehen ist es ein lichter Strahl, ein Suchscheinwerfer, wohingegen die unfruchtbare „Selbstbesinnung“ eine das Licht und Erkenntnis verhindernde und zersetzende Wirkung hat. Es tötet die Erkenntnis, es frisst das gewachsene Fundament und lässt uns weiter in die Erde drehen, verharren.

    Verkehrtheit ist ein schöner Begriff, weil er deutlich macht, dass
    - jedes Leid Glück bringen kann, wenn man es wenden kann (Kehrtwendung, durch z. B. die Lehre anwenden).
    - Negativ und Foto isoliert nur zwei Seiten der Dualität sind, aus der es heraus-, zusammenwachsen zu gilt zu EINEM.
    - es nur einfach die Richtung zu ändern gilt, mehr ist nicht zu tun, und zwar immer jetzt, jetzt, jetzt...
    - es nur darum geht, ANDERS zu tun. Es gibt keinen Abstand zwischen Unrecht und Recht, nur einen Schritt in die andere Richtung zu tun – prinzipiell (Aus-/Richtung) und dann immer wieder (Weg).
    - der Ausweg immer da ist, auch jetzt, egal, wo wir uns hineinmanövriert haben. Der Ausweg ist, sich im wahren Lichte ungeschminkt und bloß zu betrachten und anzunehmen, und dann weiterzugehen.

    Die spirituellen Sektkorken werden immer dann knallen, wenn wir diese Umkehr schaffen, im Großen wie im tagtäglichen Kleinen. Das ist ein Anlass zu wirklicher Freude, auch wenn der Weg immer weiter zu gehen ist.