Franz

Ich hörte heute in einem Buch über die Geschichte des europäischen Mittelalters zwei "Geschichten" über Franz von Assisi:

 

1. Franz traf auf einem seiner Bettelgänge einen Bauern, der zwei Schafe zum Markt brachte und dabei wohl nicht zimperlich mit den Tieren umging. Die wussten wohl schon, dass sie nur noch lebten, weil die Kühlkette damals noch nicht erfunden war. Jedenfalls stellte Franz den Bauern zur Rede. Warum er denn die Schwestern Schafe so fies behandle, sie seien doch unsere gottgeschaffenen Geschwister.

 

2. Von Franz wurde berichtet, dass er sich eine ziemlich herausfordernde asketische Disziplin auferlegte. Wenn seine AP nicht so recht mitspielte, dann nannte er sie einen Esel und züchtigte sie mit drastischen Methoden.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    RuFi (Mittwoch, 12 März 2025 20:10)

    Seit ich mit den Eseln spazieren gehe, wir Krähen quasi als Haustiere haben und im Garten Regenwürmer und Hummeln meine besten Freunde sind, sehe ich Tiere mit anderen Augen.

    Seitdem versuche ich negative Ausdrücke, wie dass jemand "... wie ein Schwein", "... wie ein Esel", "... wie ein Hund" usw. ist, zu vermeiden. Ich erwische mich aber hin und wieder dabei, dass ich Kraft der konditionierten Bilder und Sprache doch so etwas sage.

    Also passiert das auch den Besten... ich meine dem Franz. �

  • #2

    Jonas (Donnerstag, 13 März 2025)

    Wichtig scheint mir, die AP immer schön flauschig zu halten. Übertriebene Härte sich selbst gegenüber stärt sie nur, ist kontraproduktiv und schafft nur noch mehr Leiden.

    Also mit den gequälten Tieren Mitleid zu haben, die eigenen Tiere (unsere Animalität als Teil der AP) aber härtestens zu züchtigen, passt irgendwie nicht zusammen.

  • #3

    Diana (Sonntag, 16 März 2025 09:22)

    Mir ging es beim Lesen so wie RuFi, dass man sich selbst manchmal bei Redewendungen ertappt, wie „sich wie ein Esel“ oder eine „dumme Gans“ zu verhalten. Da ist kontinuierliche Innenschau und Selbstanalyse beim eigenen Tun und Lassen auf jeder Ausdrucksebene gefordert.
    Interessant fand ich auch den Beitrag von Jonas zu unseren eigenen Tieren.
    Es ja geht immer um die Frage, was ist zu tun oder zu lassen? Und danach: Wie oder was ist sonst, besser, heilsamer zu tun oder lassen? Es ist die Herausforderung im Alltag, klar und unnachgiebig unseren unheilsamen Seiten und Taten gegenüber zu sein, aber diese Unnachgiebigkeit und Klarheit nicht mit Gewalt und Härte auszuleben. Aber liebevollen Umgang mit sich, anderen und der Welt auch nicht mit „Laissez-faire“ oder Beliebigkeit zu verwechseln.
    Liebe ist etwas, das immer in uns ist, oft tief vergraben unter den verkrusteten Schichten der noch zu reinigenden Alltagspersönlichkeit. Diese Liebe muss gefunden, erschlossen werden. Man erreicht das durch Reinigung und Klärung der AP, um diese Quelle in uns freizulegen. Man muss verstehen lernen, was wahre Liebe wirklich ist und sie lernen zu leben, permanent. Wenn sie einen einmal in einem bestimmten Grad und Maß durchstrahlt, wird sie immer mehr unser ganzes Wesen und Sein tragen. Möglicherweise bedeutet lieben manchmal mehr ein zulassen als ein tun.