..."Mit dem Wal schwimmen"? Habe ich mich in den letzten Wochen auch häufiger gefragt. Die ersten Kapitel gingen mir ordentlich gegen den Strich. Auch gestern war inhaltlich streckenweise genau das, was ich am D.-System schon immer schwierig bis nervig fand.
Aber: Warum lesen wir es? Einmal, weil Jonas es empfohlen hat. Einige gute Sachen lasen wir schon. Da kommt wahrscheinlich noch mehr. Dann, weil Dimi als Alterspräsident (was die Arbeit im D.-System betrifft) sicher sein Vergnügen daran hat. Und: damit Michael sich ein wenig in einen nicht unbeträchtlichen Teil unseres Hintergrundes reinhören kann.
Daskalos hat sich möglicherweise absichtlich einer nicht ganz einfachen Terminologie bedient. Man muss schon aufmerksam sein, um in seiner Systematik durchzublicken. Vielleicht hat er aber auch nur seine ganz eigenen Begrifflichkeiten gebildet. Und unsere Fähigkeit, die Dinge "in eins zu lesen" ist einfach mal gefordert. Das haben wir über die Jahre ja immer mal wieder getan. Man kann sich vielleicht einfach mal drauf einlassen.
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C. (Donnerstag, 12 Dezember 2024 19:46)
Wir könnten auch hier mal die Begriffe sammeln und für uns durchdefinieren.
Ruth Finder (Freitag, 13 Dezember 2024 20:17)
"(...) die Dinge "in eins zu lesen (...)", und auch zu denken, zu schauen: eine sehr reizvolle Aufgabe und eine erstrebenswerte Fähigkeit! Wir haben schon öfter darüber im Kreis und in privaten Unterhaltungen gesprochen, wieviel Freude es einem bereitet, in allem das Eine zu erkennen.
Ja, Daskalos ist eine "harte Nuß" dabei.^^
Diana (Sonntag, 15 Dezember 2024 13:05)
Ich musste erst einmal nachdenken, um dazu etwas schreiben zu können. Ich bin dabei am gemeinsamen Durch-deklinieren, aber konnte keinen Anfang finden. Meine Worte repräsentieren nicht „die“ Wahrheit, sondern meinen derzeitigen Kenntnis- und Überlegungsstand auf der Suche nach der Wahrheit. Weg-Arbeiter sein bedeutet für mich auch, den Weg und die Arbeit hin auf die Wahrheit ausrichtend gehen zu lernen.
Systeme sind Hilfsmittel, um die Welt erklärbarer und verständlicher zu machen. Systeme in einer komplexen Welt hinken immer der Wahrheit hinterher. Wenn sie von Menschen gemacht, weitertransportiert und genutzt werden, sind sie häufig lücken-, fehlerhaft und rudimentär, aber auch das kann uns auf die Wahrheit hinführen. Ich gehe aber davon aus, dass es daneben auch „die reine Lehre, die Wahrheit“ gibt: Beschützt, gehütet und bewahrt von würdigen Wesen, die unsere Entwicklung leiten und unterstützen; Die auf allen Ebenen die Inhalte weitergeben, in verschiedenen Formen und Wegen, wenn es Zeit ist, an die, die sie suchen.
„Wenn der Schüler erscheint, steht der Lehrer bereit.“ Wir müssen Schüler WERDEN, um uns den Weg zu Lehrern zu erschließen. Gleichwohl sind sie immer da. Die Inhalte des Daskalos-Systems decken sich in vielen Teilen mit anderen spirituellen Lehren, mit denen ich mich beschäftigt haben, sind aber natürlich von meiner Warte aus in weiten Teilen noch nicht vollständig überprüfbar.
Das, was wir gerade finden und erkennen, ist das, was wir uns gerade erschließen können. Natürlich nur unter der Maßgabe, dass wir wirklich erkennen wollen und nicht einfach nur Systeme suchen, die gerade zu unserer Ansicht und Auffassung gut passen. Es ist auf dem Weg sicherlich immer etwas von beidem dabei, und das ist auch in Ordnung, solange man bereit ist, immer wieder weiterzugehen und wirklich erkennen zu wollen. Das bedeutet, etwas Erreichtes, Erfahrenes, Erkanntes auch wieder zugunsten weiteren Wissens und Erkennen loszulassen. Es geht bei unserer Arbeit als Weg-Arbeiter darum, in den Systemen und Worten (Systeme, Worte sind nur EIN MITTEL, die Wahrheit zu vermitteln, aber nicht die Wahrheit) die Wahrheit herauszufiltern, die uns schon zugänglich ist. Ohne Druck, aber kontinuierlich und mit spielerischer Beharrlichkeit.
Vielleicht ist es schwierig, mit dem Begriff der „Absoluten Seinsheit“ anzufangen, weil sich viele Menschen mit Gott „schwer tun“. Es erscheint mir hier aber logisch, mit der Ursache anzufangen. Für mich logisch, weil „das alles“ eine Ursache haben muss, nennt man sie nun Gott, "Er, der keinen Namen hat", Absolute Seinsheit oder anders. Der Begriff „Absolutes Sein“ wird Gott in seiner Größe, Ausdehnung, Vielfältigkeit, Unermesslichkeit, Fülle, Macht, Weisheit, seiner wahren Bedeutung gerechter als der Gottesbegriff, der von vielen Menschen und Religionen beschränkt und häufig manipulativ benutzt wurde und wird. Auf einen einfachen Nenner gebracht ist Gott ALLES, Ursache ohne Ursache, immer da, ewig. Aus ihm heraus entsteht alles, er ist alles, er weiß alles, er kann alles. Diese Ursache ist der Grund (Ursache und „Boden“) aus dem wir geschaffen wurden, warum wir da sind. Daskalos beschreibt im System der Wahrheitsforschung sehr differenziert den Weg vom Absoluten Sein bis zu uns, bis wir da sind, was wir sind, warum wir da sind, wie es funktioniert. Und da dies unglaublich komplex ist, verwendet er auch Begrifflichkeiten, die dies widerspiegeln, die aber eben nicht einfach zu verstehen sind. Und so bleiben für uns, die wir als Weg-Arbeiter nur ein Mini-Mini-Zipfelchen von allem zu fassen bekommen, viele Unklarheiten und Fragen. Und angesichts der Unüberschaubarkeit des Absoluten Seins, wie könnte es anders sein, auch Widerstände und Ablehnung: Weil es unser Erkennen einfach so dermaßen übersteigt, weil nicht alles übermittelt, weil wir so vieles noch nicht verifizieren können, sondern das auf dem langen Weg, den wir zu gehen haben, nach und nach gefunden werden muss.
Es gibt auch Systeme, die sich auf dem Weg mit anderen Schwerpunkten beschäftigen bzw. dahin entwickelt haben. Die Stärke des Buddhismus erscheint mir z. B. die Auseinandersetzung mit den Ursachen des Leidens und des Weges der Befreiung zu sein (Erkenntnisschulung in Verbindung mit Tun). Die Stärke des Sufismus erscheint mir z. B. die Suche und Ausrichtung hin auf Gott, hin auf seine unfassbare Liebe zu sein, diese Drehung aus sich heraus hin zu IHM. Die Stärke des Christentums scheint mir z. B. der Glaube und die Hingabe zu sein, glauben und hingeben, ohne wirklich (kognitiv) alles verstehen zu müssen etc. Man muss nicht mit der Ursache beginnen, aber irgendwann entstehen in uns allen Fragen wie: „Warum bin ich da?“, „Wer bin ich?“ „Wofür das alles?“ etc. Und diese Fragen verweisen auf die Ursache, denn Sinn und Grund von und hinter allem.