Ich wies schon vormals darauf hin, dass ich Edward Conze als wissenschaftlichen Autor über den Buddhismus sehr angenehm zu lesen finde. Kurze biographische Informationen findet man bei Wikipedia. Ich lese immer mal wieder (in) "Buddhistisches Denken". Das Bedürfnis und die Fähigkeit zur Systematisierung, die wir im Buddhismus finden, wird von Conze gut transportiert. Vor einigen Tagen las ich eine Aufstellung der in den heiligen Schriften angegebenen Attribute und Namen für "Nirvana". Conze beweist darin seine eigene Fähigkeit zur Systematisierung, indem er die Begriffe in drei Stichwortgruppen zusammenfasst, die im Falle der ersten Gruppe (Verneinung der Welt und Widerstand dagegen) wiederum in drei Untergruppen aufteilt: A) Generelle Ablehnung der Welt. B) Verneinung der abstoßenden Züge der Welt. Und C) In der Welt schwer zu finden.
Worauf ich eigentlich hinauswollte: Unter B) listet er als Unterpunkt 7 "frei vom Wunsch nach Gründung einer Familie" als nirvanisches Attribut auf. In der Deutlichkeit las ich das bisher noch nirgends. Wir können das auch lesen als Überwindung der Impulskontrolle durch die AE (animalische Ebene) in diesem Bereich. Auch durch die Zuordnung zu den "abstoßenden Zügen" der Welt wird die Meinung zu diesem Punkt deutlich.
Übrigens bedeutet Unterpunkt 7 nicht zwingend, dass man keine Familie gründen kann - wenn die Rahmenbedingungen das notwendig machen. Es ist aber eine klare Abkehr vom gesellschaftlichen (und individuellen) Hype bezüglich Familie.
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C. (Donnerstag, 28 November 2024 18:51)
Hier könnte man auch eine Deutung des "Reduziert"-Beitrags ansetzen. Familie gründen - also Kinder haben - ist nämlich auch kein Zuckerschlecken (wenn es auch durchaus schöne Momente haben mag). Häufig habe ich den Eindruck, dass besonders junge Mütter mit einem Kleinkind beinahe durch die Straßen taumeln, müde, mit erloschenem Blick, sich eigentlich fragend: "Was zum Teufel habe ich getan. Was hat mich bloß getrieben...?" Oder sie schauspielern gut (vielleicht ohne es selbst zu wissen) und leben die Übermutter, die perfekt alles gemanagt bekommt. In beiden Fällen sind sie (vielleicht?) den Hype-Elementalen von Mutter-Sein, Familie und Partnerschaft als Erfüllung des Lebens aufgesessen.
Ja, Jaldabaoth lockt mit vermeintlichen Sonderangeboten. Bei genauerer Betrachtung wird es dann teurer als gedacht.