zu 57:
Was ist das „Herz“ unser Existenz, unseres Seins, das uns am Leben erhält?
Gott, seine Flamme in uns, sein Lebensatem. Wer hier zu Hause ist, also das erreicht und erkannt hat, für den sind weltliche angenehme Güter unbedeutend geworden. „Im Geiste wandeln“ bedeutet, kein
Interesse mehr an fleischlichen Gelüsten zu haben. Das Fleischliche als Mittel der Entwicklung und Ausdrucksweise in den Welten der Trennung zu verstehen und anzunehmen, aber darüber hinaus
Anhaftungen, Begierden, Wünsche etc. überwunden zu haben. „Festung der Tugend“ hört sich für manche nach Zwang, Abgeschlossenheit und Enge an. Das soll es m. E. aber nicht ausdrücken. Eine
Entwicklung dahin geschieht in absoluter Freiheit jedes Individuums, da auch wir als göttliche Wesen diesem göttlichen Prinzip unterworfen sind (wenn das nicht ein Widerspruch in sich ist :-)). DIESE
Festung der Tugenden IST absolute Freiheit von jeglicher Begrenzung, dem Leid der Existenz, der animalischen Ebene. Wir erleben das Leid aller Wesen und der Welt viel klarer und deutlicher, und wenn
uns etwas weh tut, dann das. Aber dieses Erleben des Leidens der Wesen und der Welt ist unsere allergrößte Motivation und Antrieb, unsere Fähigkeiten, Möglichkeiten, all unser Sein in den Dienste
Gottes zu stellen, zur Befreiung und Unterstützung unserer Mitmenschen und aller Wesen. Aber unser „eigenes“ Leid, das wir Leben um Leben gemehrt und am Laufen gehalten haben, das haben wir wir dann
abgearbeitet, gemeistert. Die „angenehmen Früchte des Lebens“ sind weltliche Annehmlichkeiten, Schönes, Wunderbares etc., alles richtig an seinem Platz und als Mittel der Entwicklung. Aber da es
weltliche Früchte sind, haben sie immer auch die Kehrseite des Leides, des Vergänglichen, des Schmerzhaften, der Unfreiheit, des karmischen Geschehens. Einen bestimmten Meister(ungs)grad erreicht
habend, sind wir vielleicht auch nicht frei von Anschlägen (Prüfungen) der Dämonen (unheilsame Elementale und Elementalgruppen). Jede/r Meister(in) hat auch vielleicht noch seine klitzekleinen
Achillesfersen, da wir ja nicht ab einem bestimmten Punkt „fertig“ sind, sondern unsere Entwicklung fortschreiten wird. Und so nehmen wir die „Geschosse“ der Dämonen wahr, wenn sie an uns vorbei und
durch uns durch ziehen. Aber wir bieten ihnen keine inneren Widerhaken, wo sie verharren und sich breit machen können. Wir haben unsere animalische „Natur“ gemeistert und ihr den richtigen Platz in
unserem Leben eingeräumt, so dass diese Tore verschlossen bleiben. Andere Tore sind dadurch weit offen...
#2
Diana(Sonntag, 17 November 2024 10:57)
Diesen beschriebenen Zustand kennt vermutlich jeder von uns. Wir müssen dann viel Willenskraft aufbringen, um diesen Zustand und dessen Erscheinungsformen zeitnah und energisch zu begrenzen. Dieser
Zustand erschwert es uns auch, auf den künftigen Lohn unserer Bemühung zu schauen und dadurch die Bemühungen dahin gehende aufrechtzuerhalten. Wir zweifeln an uns und unserem Weg, dem Erreichten und
es treten vergleichende Dünkel auf (andere haben es besser als ich, ich habe nichts erreicht, andere mag der Lehrer lieber als mich etc.). In solchen Zeiten ist es wichtig, uns geeignete Mittel zu
Hilfe zu holen, möglichst nicht zu lange dieser dumpfen Stimmung und Geisteshaltung zu bleiben. Das zu tun, wäre wie in der Wüste im Kreis zu gehen, die Probleme vermehren sich. Verharren in solchen
Zuständen bedeutet tausend Tode zu sterben: Ungeheures Leid für uns und unsere Mitgeschöpfe, Leidvermehrung und immer wieder Inkarnieren zu müssen. Phasen oder Situationen mit solchen Zuständen sind
Prüfungen auf dem Weg, die uns in Stärke, Ausdauer und bezüglich unserer Ausrichtung trainieren sollen. Hilfreich kann es in solchen Zeiten auch sein, sich dann immer wieder zu sagen: „Auch das geht
vorbei.“ Also dem Geschehen nicht so viel Wert, Bedeutung beizumessen, sondern es als vergänglich, vergehend, vorbeiziehend zu betrachten. Oder auf das Leiden der vielen Menschen und Wesen um uns
herum zu blicken, das in Summe unermesslich größer ist als unseres kleines Leid. So schaffen wir es auch, unserem Ego, das sich in solchen Situation gern negativ aufbläht, nicht so viel
Aufmerksamkeit und Energie zu geben.
Der im Text verwiesene Weg ist der, sich auf Gott und sein Sein zu konzentrieren. Äußerlich geschehen die Dinge, aber nur innerlich sind wir wahr. Die Gewissheit, Gott nicht nur um uns, sondern auch
in uns zu haben, eine Oase mit dem Wasser des Lebens in uns, das hilft, schwere Zeiten zu überstehen. Jeder Sturm endet einmal und wir entscheiden, ob wir uns vor ihm hertreiben lassen oder in Stille
wartend, betend, kontemplierend überdauern. Jede Wüste endet schließlich irgendwann einmal, wenn wir den Weg weitergehen und nicht verharren.
#3
K(Sonntag, 17 November 2024 18:22)
zu 59:
Dazu fällt mir das Buch "Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers ein", welches wir früher gemeinsam im Kreis gelesen haben. "Herr Jesus" oder "Herr Jesus Christus erbarme dich meiner." kann,
in der rechten inneren Haltung innerlich gedacht oder laut ausgesprochen helfen, im Alltag innerzuhalten, sich im Moment auszurichten und sich der Gegenwart Gottes gewahr oder gewahrer zu
werden.
Wenn es uns auch (noch) nicht gelingt, "...diesen heiligen und herrlichen Namen unaufhörlich in der Tiefe [des[ Herzens zu betrachten", so können wir uns immer wieder auf diese Übung besinnen:
innehalten und auf dieses oder ein anderes geeignetes Mantra konzentrieren und so innerlich zur Ruhe zu kommen.
#4
Diana(Sonntag, 24 November 2024 11:16)
zu #3:
Liebe Karin, danke, dass Du das noch ergänzt. Daran dachte ich auch bei 59.
Und insgesamt fand ich die Beschreibung dort so schön und treffend, dass ich dem nichts mehr hinzufügen konnte.
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Diana (Sonntag, 17 November 2024 10:52)
zu 57:
Was ist das „Herz“ unser Existenz, unseres Seins, das uns am Leben erhält?
Gott, seine Flamme in uns, sein Lebensatem. Wer hier zu Hause ist, also das erreicht und erkannt hat, für den sind weltliche angenehme Güter unbedeutend geworden. „Im Geiste wandeln“ bedeutet, kein Interesse mehr an fleischlichen Gelüsten zu haben. Das Fleischliche als Mittel der Entwicklung und Ausdrucksweise in den Welten der Trennung zu verstehen und anzunehmen, aber darüber hinaus Anhaftungen, Begierden, Wünsche etc. überwunden zu haben. „Festung der Tugend“ hört sich für manche nach Zwang, Abgeschlossenheit und Enge an. Das soll es m. E. aber nicht ausdrücken. Eine Entwicklung dahin geschieht in absoluter Freiheit jedes Individuums, da auch wir als göttliche Wesen diesem göttlichen Prinzip unterworfen sind (wenn das nicht ein Widerspruch in sich ist :-)). DIESE Festung der Tugenden IST absolute Freiheit von jeglicher Begrenzung, dem Leid der Existenz, der animalischen Ebene. Wir erleben das Leid aller Wesen und der Welt viel klarer und deutlicher, und wenn uns etwas weh tut, dann das. Aber dieses Erleben des Leidens der Wesen und der Welt ist unsere allergrößte Motivation und Antrieb, unsere Fähigkeiten, Möglichkeiten, all unser Sein in den Dienste Gottes zu stellen, zur Befreiung und Unterstützung unserer Mitmenschen und aller Wesen. Aber unser „eigenes“ Leid, das wir Leben um Leben gemehrt und am Laufen gehalten haben, das haben wir wir dann abgearbeitet, gemeistert. Die „angenehmen Früchte des Lebens“ sind weltliche Annehmlichkeiten, Schönes, Wunderbares etc., alles richtig an seinem Platz und als Mittel der Entwicklung. Aber da es weltliche Früchte sind, haben sie immer auch die Kehrseite des Leides, des Vergänglichen, des Schmerzhaften, der Unfreiheit, des karmischen Geschehens. Einen bestimmten Meister(ungs)grad erreicht habend, sind wir vielleicht auch nicht frei von Anschlägen (Prüfungen) der Dämonen (unheilsame Elementale und Elementalgruppen). Jede/r Meister(in) hat auch vielleicht noch seine klitzekleinen Achillesfersen, da wir ja nicht ab einem bestimmten Punkt „fertig“ sind, sondern unsere Entwicklung fortschreiten wird. Und so nehmen wir die „Geschosse“ der Dämonen wahr, wenn sie an uns vorbei und durch uns durch ziehen. Aber wir bieten ihnen keine inneren Widerhaken, wo sie verharren und sich breit machen können. Wir haben unsere animalische „Natur“ gemeistert und ihr den richtigen Platz in unserem Leben eingeräumt, so dass diese Tore verschlossen bleiben. Andere Tore sind dadurch weit offen...
Diana (Sonntag, 17 November 2024 10:57)
Diesen beschriebenen Zustand kennt vermutlich jeder von uns. Wir müssen dann viel Willenskraft aufbringen, um diesen Zustand und dessen Erscheinungsformen zeitnah und energisch zu begrenzen. Dieser Zustand erschwert es uns auch, auf den künftigen Lohn unserer Bemühung zu schauen und dadurch die Bemühungen dahin gehende aufrechtzuerhalten. Wir zweifeln an uns und unserem Weg, dem Erreichten und es treten vergleichende Dünkel auf (andere haben es besser als ich, ich habe nichts erreicht, andere mag der Lehrer lieber als mich etc.). In solchen Zeiten ist es wichtig, uns geeignete Mittel zu Hilfe zu holen, möglichst nicht zu lange dieser dumpfen Stimmung und Geisteshaltung zu bleiben. Das zu tun, wäre wie in der Wüste im Kreis zu gehen, die Probleme vermehren sich. Verharren in solchen Zuständen bedeutet tausend Tode zu sterben: Ungeheures Leid für uns und unsere Mitgeschöpfe, Leidvermehrung und immer wieder Inkarnieren zu müssen. Phasen oder Situationen mit solchen Zuständen sind Prüfungen auf dem Weg, die uns in Stärke, Ausdauer und bezüglich unserer Ausrichtung trainieren sollen. Hilfreich kann es in solchen Zeiten auch sein, sich dann immer wieder zu sagen: „Auch das geht vorbei.“ Also dem Geschehen nicht so viel Wert, Bedeutung beizumessen, sondern es als vergänglich, vergehend, vorbeiziehend zu betrachten. Oder auf das Leiden der vielen Menschen und Wesen um uns herum zu blicken, das in Summe unermesslich größer ist als unseres kleines Leid. So schaffen wir es auch, unserem Ego, das sich in solchen Situation gern negativ aufbläht, nicht so viel Aufmerksamkeit und Energie zu geben.
Der im Text verwiesene Weg ist der, sich auf Gott und sein Sein zu konzentrieren. Äußerlich geschehen die Dinge, aber nur innerlich sind wir wahr. Die Gewissheit, Gott nicht nur um uns, sondern auch in uns zu haben, eine Oase mit dem Wasser des Lebens in uns, das hilft, schwere Zeiten zu überstehen. Jeder Sturm endet einmal und wir entscheiden, ob wir uns vor ihm hertreiben lassen oder in Stille wartend, betend, kontemplierend überdauern. Jede Wüste endet schließlich irgendwann einmal, wenn wir den Weg weitergehen und nicht verharren.
K (Sonntag, 17 November 2024 18:22)
zu 59:
Dazu fällt mir das Buch "Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers ein", welches wir früher gemeinsam im Kreis gelesen haben. "Herr Jesus" oder "Herr Jesus Christus erbarme dich meiner." kann, in der rechten inneren Haltung innerlich gedacht oder laut ausgesprochen helfen, im Alltag innerzuhalten, sich im Moment auszurichten und sich der Gegenwart Gottes gewahr oder gewahrer zu werden.
Wenn es uns auch (noch) nicht gelingt, "...diesen heiligen und herrlichen Namen unaufhörlich in der Tiefe [des[ Herzens zu betrachten", so können wir uns immer wieder auf diese Übung besinnen: innehalten und auf dieses oder ein anderes geeignetes Mantra konzentrieren und so innerlich zur Ruhe zu kommen.
Diana (Sonntag, 24 November 2024 11:16)
zu #3:
Liebe Karin, danke, dass Du das noch ergänzt. Daran dachte ich auch bei 59.
Und insgesamt fand ich die Beschreibung dort so schön und treffend, dass ich dem nichts mehr hinzufügen konnte.