Gottesgegenwart III

1. Unwissend stehe ich hier,
mit Wissen getarnt -
es ist ja doch keiner zuhause.

2. Trittst du näher ans Licht,
stehst du weiter entfernt im Schatten.

3. Was vorher dünn und schmal
ist plötzlich sehr nützlich.

Der/ein "Sinn" ist wahrscheinlich ziemlich leicht zuzuordnen. 1. Das Wissen, das ich mir selbst zusprach, erarbeitet hatte, überblickte, repräsentierte, offenbarte sich als "Tarnung", als etwas in einer Art abtrennenden Seifenblase, in dem Moment, als die Blase platzte und im Kontinuum aufging. Was vorher Wissen schien, offenbarte sich als Unwissen. Was vorher als Jemand die Blase füllte, erwies sich als nichts, was sich von dem jenseits davon unterschied, ohne dass die Individualität endete.

2. Gerade das Bemühen, sich dem Licht anzunähern, trennt durch die Unterscheidung von nah und fern. Ich mag eigentlich diese Art Formulierung nicht, die zu suggerieren scheint, man hätte schon alles und man brauche nichts mehr zu tun. Dem ist nicht so und speziell in diesem Fall gilt gerade der Ausgangsatz.

3. Die drei Sätze selbst sind "diesseits der Tür" nur dünn und schmal. Nicht tragfähig und nicht als Brücke zu gebrauchen. Jenseits davon sind sie die reine Wahrheit. Eines der Probleme: Wir bleiben nicht jenseits der Tür - obwohl es keinen Weg zurück gibt.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0