0054 - 09.06.2024 - Grundlage 5

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Kommentare: 4
  • #1

    Diana (Montag, 10 Juni 2024 16:53)

    zu (7):
    Wir sind auf die Erde gefallene Sterne. Geistige Wesen, gelandet in der Welt der Materie auf dem harten Boden der (materiellen) Tatsachen. Wandernde Wesen, gekleidet in Staub, unserer göttlichen Heimat beraubt, gestrandet in einer fremden Welt, die es zu verstehen und meistern gilt.

    Die Betonung dieser Grundlage liegt hier auf dem Bewusstsein, dass wir nicht allein auf der Welt sind. In der ersten Entwicklungsphase, Erwachen in der Alltagspersönlichkeit, zweiter Durchbruch und daraus folgender Schritte sehen wir vordergründig uns, unseren Ausgangspunkt, unsere Entwicklungsanforderungen, unseren Weg. Wir setzen bei uns an, weil das erst einmal die Voraussetzung ist, weiterzukommen, Bewusstsein zu entwickeln und erkennen zu lernen. Diese Fokussierung muss im Zuge der weiteren Entwicklung verbreitert werden, weil wir in der Welt wirken (Auswirkungen verursachen) und Karma bezogen auf uns, die Mitgeschöpfe und die Welt entsteht.

    Wir werden sozusagen vom unmündigen Säugling und Kind zum Erwachenden zum Erwachsenen. Wir wenden uns allen Wesen wie eine liebevolle, gütige Mutter ihren Kindern zu, ausgehend vom Idealbild einer guten Mutter. Qualitäten, die wir nicht unbedingt erfahren haben müssen, aber uns wünschen oder doch alle tief in uns erahnen können (Urbild und Ursehnsucht nach unserer Quelle, göttlicher Liebe und Annahme, Hingabe, Zuneigung, Erkannt-Werden). Qualitäten, die nicht automatisch von uns gelebt werden können, sondern diesbezügliches Verständnis und Handeln muss
    erlernt werden.

    Wie eine gute Mutter immer das Beste für ihre Kinder will, so streben wir nicht nur für uns Erleuchtung und Befreiung an, sondern widmen unsere Mühen und Bestrebungen dem Glück und der Befreiung aller Wesen. Dieser Wunsch und Absicht ist schwer zu erreichen und muss immer wieder in uns bekräftigt und erneuert werden. In der spirituellen Entwicklung weiterhin vorhandene Egoperspektiven und falsche Sichtweisen werden korrigiert, wenn man sich vor Augen führt: „Ich bin Du und Du bist ich, wir sind alle miteinander verbunden, wir alle stecken auf der Erde fest und wollen das Gleiche: Glücklich sein und frei von Leiden“. Bezieht man noch die Gesetze von Ursache und Wirkung ein, wissen wir tatsächlich nicht, in welchen Leben wir füreinander Mutter, Vater oder Kind waren oder sein werden. Um zu diesem Punkt, Bodhichitta („Erleuchtungsgeist“) zu kommen, müssen wir die göttlichen Qualitäten der Liebe und des Mitgefühls entwickeln. Auch das ist ein Entwicklungsprozess, auch da hilft uns das Bild der guten Mutter.

  • #2

    Diana (Montag, 10 Juni 2024 16:56)

    zu (8):

    Weiß jemand von Euch, was mit den drei Arten ethischer Selbstdisziplin gemeint ist? Bei meinen Recherchen dazu bin ich auf folgende zwei Aspekte gestoßen:

    - „Ethische Selbstdisziplin als der geistige Antrieb, die Aktionen von Körper, Rede und Geist zu schützen.“ Das verstehe ich als übergeordnete Funktion, eine bestimmte Ausrichtung zu entwickeln, um Fehlverhalten auf den verschiedenen Ebenen zu verhindern.

    - Drei Arten von ethischer Selbstdisziplin:
    1. destruktives Verhalten vermeiden
    2. sich in konstruktivem Verhalten üben
    3. anderen zu helfen

  • #3

    C. (Montag, 10 Juni 2024 17:37)

    Wahrscheinlich gibt es diverse Listen mit unterschiedlich vielen Punkten. In der tibetischen Dreiheit sind folgende Punkte als aufeinanderfolgende, sich steigernde Übungsbereiche genannt:

    - sich dahingehend disziplinieren, dass man zwanghaftes destruktives Verhalten vermeidet

    - Überwindung störender Gefühls- und Gedankenformen hinter zwanghaftem (auch "positivem") Verhalten

    - Überwindung unserer dualistisch einordnenden Geistesfunktionen bezogen auf beobachtete Phänomene der Welt

  • #4

    Diana (Dienstag, 11 Juni 2024 13:21)

    zu #3: Vielen Dank, Clemens.