Die Tür

Ein Chassid berichtete dem Rabbi Jakov ben Katz bestürzt, dass er in seinem Alltagsleben Gott kaum bei sich wisse und spüre.

Daraufhin sagte der Rabbi zu ihm: "Man muss Gott schon reinlassen. Wie oft steht der Herr vor der Tür und geht dann, weil ihm nicht aufgemacht wurde."

Der Chassid schrie auf: "Aber ich glaube doch an den Herren und sein Besuch wäre mir herzallerliebst! Rabbi, meine Tür steht sperrangelweit für ihn offen!"

Der Rabbi beruhigte den Mann vorerst mit den Worten: "Deine Tür mag weit offen für den Ehrengast stehen." Dann fügte er hinzu: "Aber wenn vor der Tür ein Gerümpelberg aus deinen weltlichen Tätigkeiten und hinter der Tür ein anderer aus seelischer Wirrnis aufgetürmt ist, dann ..."

So schnell hatte der Rabbi in seinem ganzen Leben keinen Mann laufen sehen. Er konnte gerade noch hinterherrufen: "Warum die Eile?!"

Und hörte: "Abtragen will ich sie, abtragen!"

(Ruth Finder)

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Kommentare: 1
  • #1

    R.G. (Freitag, 31 Mai 2024 18:32)

    Gute Wahl!
    Besser auf dem Weg-Arbeiter-Weg AB-tragen als auf dem Karmaweg ER-tragen...