0031 - 23.05.2024 - Wüste Väter 9

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Kommentare: 7
  • #1

    Diana (Samstag, 25 Mai 2024 06:16)

    Zum 3. Absatz:
    Zu lehren bedeutet, von Gottes Liebe, Weisheit und Mitgefühl durchströmt und getragen zu sein und dies auch weiterzugeben. Wie, das ist eine Frage der Geschicktheit der Mittel, die von uns individuell erlernt und angewendet werden muss. Aber wenn wir in Gottes Sinne leben, redet er zu uns, wir erhalten von ihm Inspiration und Führung, haben einen dauerhaften Zugang zu höheren Wahrheiten. Und die Verpflichtung, sie in irgendeiner Form weitergeben, nichts für uns zu behalten, sondern heilsam zu wirken. Und als Meister noch viel mehr als als Schüler, Schüler-Lehrer oder Lehrer-Schüler (graduelle Annäherungen).
    Wenn man als Lehrer oder vorangegangener Schüler nicht gefragt wird, gibt man keine Antworten, oder nur da, wo man es selbst für richtig und wichtig hält. Fragen entstehen dann, wenn man sich auf den Wegarbeiter-Weg gemacht hat, weil alles hinterfragt werden und besser gemacht werden muss. Im spirituellen Sinne nicht zu Fragen bedeutet, ein unhinterfragtes Leben zu führen, geprägt von äußeren Formen und Wünschen, fraglos sich den äußeren Umständen hinzugeben und darin zu leben. Man trägt den nachfolgenden Menschen die Weisheit nicht hinterher, wenn kein Boden da ist, auf dem sie wachsen kann. Belehrt man Menschen, die nicht belehrt werden wollen, erreicht man meist nur, dass sie sich entfernen. Es gilt die Wege des Einzelnen anzuerkennen und bereit zu sein, wenn sie wieder wissen wollen.

  • #2

    Diana (Samstag, 25 Mai 2024 07:05)

    Zum 4. Absatz:
    Das ist der Weg aller Dinge in der Welt: Eine kontinuierliche Abfolge von Entstehen, Werden, hin zum Höhepunkt der Entwicklung und dem Einleiten des Niedergangs/ Vergehen. Geburt, Wachsen, Blütezeit, Samenzeit, Verfall, Tod.

    Inspiration wird in die Welt gegossen, kontinuierlich, an manchen Stellen und zu manchen Zeiten sehr intensiv und kumuliert. Sie wirkt, bewirkt Entwicklungsmöglichkeiten, die genutzt und gelebt werden müssen. Gleichzeitig mit dem Steigen und Höhepunkt der Inspiration beginnt der Verfall und die Degeneration: Worte erstarren zu Form (festhalten, menschlich auslegen, für animalische Interessen benutzen) und werden nur der Form nach (äußerlich) verstanden. Auswendig (lernen) bedeutet in einem Sinne nach außen gekehrt, auf der Außenseite befindlich, auf der äußeren Seite. Und es enthält das Verb wenden, umdrehen, umkehren, verändern. D.h. die Botschaft der Propheten wird nicht mehr nach ihrem tatsächlichen Wahrheits- und Weisheitsgehalt verstanden, sondern der innere Sinn ist verloren gegangen. Wir (AP) wollen immer festhalten und erhalten (Stillstand, Einrichtung), aber das ist nicht möglich. Der Fluss muss fließen, wir müssen uns kontinuierlich bemühen und bewegen. Wir dürfen uns über Erreichtes und Verstandenes freuen, aber dann gilt es wieder weitergehen.
    Die Bücher (hier als erstarrte Form, äußere, nutzlose Dinge, Einrichtungsgegenstände) werden ins Fenster gestellt, d.h. sie verstellen uns den Blick und Zugang zum Licht, zu Gott, zu seiner Wahrheit. So vergilben die Bücher (auch Einrichtung und Formorientierung ist nicht von Dauer, Bearbeitung durch karmischen Druck) und zerfallen durch das Sonnenlicht (göttliches Licht, seine Inspiration und Gnade). D.h. auf dem materiellen, weltlichen Weg wird uns das immer genommen, woran wir festhalten. Gleichzeitig bedeutet das Zerbröckeln der Bücher aber auch, dass das (göttliche) Licht immer da ist und daran arbeitet, uns wieder zu erreichen, Form und Einrichtung zu Staub zerfallen zu lassen. Es führt uns über die Zerstörung der Form zur Möglichkeit, bessere Wege zu entdecken und zu gehen. Aus der Schlacke erheben wir uns, den Staub schütteln wir ab, um klar, rein und strahlend unser wirkliches Leben zu leben.

  • #3

    Diana (Samstag, 25 Mai 2024 08:09)

    Zum 1. Absatz:
    Das verweist auf Ausrichtung: Wie setze ich meine göttliche Energie, mein Sein ein?

    - Die Sichel (Ernte einfahren) könnte als Sinnbild für Wegarbeit gesehen werden. Ich mache mich auf den Weg, um etwas Produktives, Göttliches zu schaffen (göttlich werden), dafür muss ich mich entwickeln, etwas Fruchtbringendes, Heilsames erschaffen. Der Boden muss von Unkräutern befreit werden (unheilsame Elementale), vorbereitet (Boden schaffen für Entwicklung) und angesät werden (durch heilsame Elementale ersetzen) werden. Es braucht Geduld, Ausdauer und kontinuierliche Bemühungen.

    - Das Beil (erbauen) als scharfes Werkzeug ist in der Lage zu teilen (gut von schlecht zu unterscheiden), erkennen lernen. Man kann damit aufbauen und einreißen, hier entscheidet die Ausrichtung, wie wir dieses Mittel einsetzen.

    - Das Schwert (Kampf) steht sinnbildlich für den karmischen Weg, Kampf und Krampf, eine tödliche, unheilsame Existenz, fressen und gefressen werden. Es könnte aber auch, im Sinne vom Erzengel Michael, als Schwert verstanden werden, dass den Drachen tötet (die Hölle in uns meistern, unheilsame Elementale und Wünsche bewältigen).

  • #4

    Ruth Finder (Samstag, 25 Mai 2024 20:37)

    Spruch 2:

    Aus meiner Sicht ist hier die Gnade der Erkenntnis (im göttlichen Sinne) gemeint - wahrscheinlich die höchste Gnade.

  • #5

    R.G. (Sonntag, 26 Mai 2024 07:21)

    Zu Spruch 1:
    Ohne zu wissen, wohin unsere Reise gehen soll, können wir keinen Kurs setzen und halten. Woran sollten wir erkennen, dass wir immer noch auf Kurs sind? Ausgangspunkt unserer Reise ist dabei immer unser individueller Entwicklungsstand.

  • #6

    R.G. (Sonntag, 26 Mai 2024 07:36)

    Ergänzung zu #5:
    Jegliche spirituelle Praxis, Übung und Bemühung muss sich auf Etwas beziehen, braucht einen Hintergrund, einen Zusammenhang um nicht im luftleeren Raum zu verpuffen. Wie sollten wir sinnvoll Innenschau und Selbstanalyse betreiben, wenn uns gar nicht klar ist, auf was wir uns beziehen?

  • #7

    Diana (Sonntag, 26 Mai 2024 08:02)

    zu #4/ Spruch 2:

    Darüber habe ich auch nachgedacht und auch so verstanden.
    Wir werden heil durch die göttliche Gnade, und ein Aspekt der göttlichen Gnade ist es, uns entwickeln zu können. Das erreichen wir nicht allein durch Menschenkraft (menschliche, weltliche, materielle Qualitäten). Dies zu erreichen, fordert uns vieles ab, und auch wenn der Lohn dafür unendlich ist, gilt es diesen beschwerlichen Weg der Selbstmeisterung erst einmal zu gehen. Je weiter wir uns ent-wickeln, umso mehr erreicht uns Gottes Gnade. Wir haben immer mehr Zugang zu Gottes Qualitäten wie Liebe, Weisheit, Mitgefühl, Bewusstsein etc. Und stehen in der Verpflichtung, diesen Zugang zu nutzen und auszubauen: Um uns selbst weiterzuentwickeln, aber dies auch in geeigneter Form anderen zugänglich werden zu lassen. Im Kleinen müssen wir lernen, vom göttlichen Verhalten zum göttlichen Sein zu werden.