Ermutigend

Ein Schüler von Rabbi Jakov ben Katz beteiligte sich bei den Lehrstunden nicht an den Gesprächen und Fragerunden.

Von dem Rabbi danach gefragt antwortete er etwas betroffen: "Ich kann dem Herren und den seinigen nichts geistig Wertvolles darbieten."

Der Schargoroder sprach ihm ermutigend zu: "Ach Söhnchen, welche Kinder haben denn Edelsteine bei sich. Der Himmel über uns ist voller Glasperlen. Die Engel spielen gerne mit diesen kindlichen Gaben und unser aller Vater schaut dem wohlwollend zu!"

(Ruth Finder)

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Kommentare: 2
  • #1

    Diana (Montag, 20 Mai 2024 09:24)

    Vielen Dank für die starke Geschichte, Ruth.

    Solche Sorgen und Hemmnisse kennen sicher alle Wegarbeiter. Spirituelle Entwicklung ist in vielerlei Hinsicht eine Gratwanderung. Wir richten uns immer wieder ein, verlieren unser Ziel aus den Augen, gehen in eine ungute Richtung, sind mutlos etc. Um Gipfel zu erreichen und Abgründe zu überwinden (sich auf den Weg machen, die göttliche Natur zu verwirklichen, unser Selbst zu meistern), gehören Abstürze als potentielles und konkretes Risiko mit dazu. Im ungesicherten Modus (karmischer Entwicklungsweg) erleiden wir (und andere) dadurch häufig genug Schaden und hoppen aus diesem Grund in die nächste Inkarnation. Auf dem Wegarbeiter-Weg sind wir zwar auch nicht gefeit vor Abstürzen, aber wir verfügen über Sicherungsmöglichkeiten (z.B. Seile), die Stürze abmildern oder sogar verhindern können, uns auf dem Weg ein sichereres Gefühl geben, um verschiedene Engstellen und Gefahren besser zu bewältigen. Was könnte das sein?

    - Entscheidung, Ausrichtung, Zufluchtnahme:
    ich bin entschieden, den Gipfel in Angriff zu nehmen; ich überlege nicht bei jedem Schritt, ob er richtig ist, ob ich ihn gehen will oder nicht; ich habe mich für diese Route entschieden; ich verwirkliche mein Vorhaben;

    - Lehre, Belehrung:
    ich weiß über verschiedene Wege Bescheid, habe Karten, mit denen ich mich orientieren kann, schwierige Gebiete (leidvolle Gebiete) umgehen oder besser meistern kann; ich weiß, was ich für die Tour an Equipment benötige und was nicht;

    - Lehrer:
    Gruppenführer auf dem Weg, der das Gebiet viel weiter überblickt und alle Schüler kennt, auch ihre Schwierigkeiten und Stärken auf dem Weg; an ihn kann man sich wenden bei Problemen oder Orientierungslosigkeit, gibt Informationen zum Weg und Vorgehen, begleitet uns wohlwollend;

    - Gemeinschaft:
    ich muss die Schritte zwar selber gehen (keiner bewegt meine Beine und mich), aber ich gehe mit Gleichgesinnten gemeinsam, auch wenn alle unterschiedlich sind, andere Schritte tun, mal schneller oder langsamer gehen; wichtig ist, die Gruppe nicht zu weit aus den Augen zu verlieren, nicht zu weit vor zulaufen oder zu weit zurückzubleiben, füreinander da zu sein. Das hilft, um Hänger in der Motivation, bei Ängsten und schwierigen Passagen besser zu schaffen; voneinander und miteinander lernen, Inspiration;

    Und: Wir müssen lernen, UNS SELBST WIRKLICH anzunehmen und zu lieben, so, wie wir gerade sind. Wir müssen dafür natürlich erkennen lernen, was das wirklich bedeutet und beinhaltet. Aber daran führt kein Weg vorbei, weil diese Annahme und Liebe (wirkliche Liebe, nicht Verhätscheln der AP o.ä.) zu lernen der Weg ist, göttlich lieben zu lernen, sich und alle anderen Wesen.
    Bewertungen wie „ich kann nichts beitragen“ setzen an einer falschen Stelle an: Wir nehmen uns so aus dem Spiel, kapseln uns ab und verhindern, dass wir weiter (gemeinsam) lernen und schwierige Passagen überwinden. Wir verharren in unguten Zuständen, schmoren sprichwörtlich im eigenen Saft (innere Hölle). Wir nehmen uns dadurch etwas, weil wir so verhindern, dass Mitschüler IN UNS wirksam werden können. Vielleicht brauchen wir gerade ja viel mehr von den Anderen, um "weiterzukommen" als umgekehrt. Und wir nehmen auch den Anderen etwas, weil uns einfach der Weitblick fehlt zu erkennen, ob wir gerade wirklich nichts für Andere beitragen können. Es ist wichtig, eine Ausgewogenheit im Geben und (An)Nehmen zu erlernen, da uns das auf bestimmten Ebenen in Balance hält. Leistung oder schlaue Beiträge sind oft gar nicht gefragt im Umgang mit anderen, sondern einfach nur um die Ermöglichung einer inneren Verbindung. Belehrungen und Weisheiten gibt es an vielen Ecken und Enden, aber was so schwer zu erlangen ist, ist wirkliche innere Verbindung und Begegnung, Nähe und bedingungslose Annahme, so, wie wir sind: Fehlende, bruchstückhaft entwickelte Wesen, aber mit einem göttlichen Kern und Sein, der gesehen, gelebt und geliebt werden will. So wie Gott uns sieht, annimmt, belebt und liebt. Es geht um dabei-SEIN, da-SEIN, Gleicher und Gleichen. Vielleicht verhindern wir gerade durch unsere Bemühungen, etwas zu leisten, dass der Geist in uns alle weiter und tiefer einfließen und wirken kann. Raum zu schaffen dafür heißt auch, sich frei machen von hinderlichen Bedenken und Haltungen. Also, machen wir uns keine Sorgen und spielen wir alle gemeinsam weiter :-).

  • #2

    Linda (Donnerstag, 23 Mai 2024 06:21)

    Daumen hoch für RuFi und Diana!