Zehn Gebote III

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

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Kommentare: 6
  • #1

    Jonas (Freitag, 03 Mai 2024 12:26)

    Ich fang mal an: Vater und Mutter stehen hier für mich für die Dualität, in der wir uns befinden: Yin - Yang, auf- und abbauend, männlich - weiblich, Gott-Vater und die göttliche Mutter, etc.
    Beide zu "ehren" bedeutet für mich, beide Aspekte in mir als auch in der Welt anzuerkennen, sie auszugleichen, keinen der beiden einseitig zu bevorzugen.

  • #2

    Ruth Finder (Freitag, 03 Mai 2024 13:26)

    Unsere geistigen "Väter und Mütter" zu ehren (also unsere Lehrer, Meister, fortgeschrittene Weggefährten), indem wir ihre vielfältige Unterstützung ernsthaft annehmen.

  • #3

    Diana (Samstag, 04 Mai 2024 08:09)

    Danke für Eure Deutungen. Hier meine Ideen.

    Etwas weiter gedeutet, könnte man mit diesem Gebot die Ehre Gottes verstehen. Gott ist die grundlegende Ursache unserer Existenz. Er ermöglicht uns den Prozess der Bewusstwerdung und bewussten Einswerdung mit ihm. Jede Inkarnation, egal welche menschlichen Eltern wir haben, ist ein Schritt hin auf Gott, auch wenn wir dafür unendlich viele Schritte gehen müssen. Insofern sollten wir, trotz des Leides, das wir in den jeweiligen Inkarnationen erleben (auch anderen antun), dankbar sein für die prinzipielle Inkarnationsmöglichkeit und für die jeweilige einzelne Inkarnation. Nur so, im „Fleische“, können wir uns erst einmal weiterentwickeln und diese vielen anfänglichen Schritte gehen. Und um ins Fleisch zu kommen, bedarf es der Eltern, die wir uns - einigen Lehren zufolge -, selbst aussuchen: Da sie die jeweiligen Bedingungen repräsentieren, die für uns aktuell am besten sind, um weiter zu wachsen.

    Die Eltern zu ehren, könnte auch bedeuten, den grundlegenden schöpferischen Aspekt des Lebens, Gottes, bis in die kleinste Ausformulierung wertzuschätzen und zu ehren. D.h. das Prinzip und den Ausdruck des Lebens.
    Und, wie in vielen Weisheitslehren formuliert, gibt es hier stellvertretend zwei Grundprinzipien, die wirksam werden: das weibliche und das männliche Prinzip. Sie symbolisieren die Trennung in der Welt der Existenz, die duale Ausprägung in der materiellen Welt. Um etwas zu schaffen, ist die Vereinigung erforderlich, nicht nur um ein Kind zu zeugen. Auch im Zuge unserer Entwicklung müssen wir lernen, die Dualität in und um uns zu überwinden, in dem wir sie in uns vereinen, überwinden und darüber hinauswachsen.

    Noch anders verstanden, könnte man als Vater und Mutter (daraus entsteht/ erwächst man) auch die Dankbarkeit gegenüber der bisherigen eigenen Entwicklung verstehen (eine Facette der ersten Säule der Verwirklichung). D.h. zu respektieren, was und wie wir gerade sind (aktueller Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung). Obwohl wir noch so unfertig sind und nur so begrenzt Gottes Liebe und Wahrheit erkennen und ausdrücken können. Wir sind jetzt gerade das, aus dem wir erwachsen sind (bisheriger Weg). Die Wertschätzung und Ehre (natürlich anhaftungsfrei) gilt dem gegangen Weg (Prozess), wir nehmen uns an und gehen weiter.

    Noch anders gedeutet, stehen Vater und Mutter stellvertretend für alle Menschen. Es verweist dann auf die zweite Säule der Verwirklichung. Je näher uns Menschen sind (Familie, nahe Beziehungen), umso schwerer fällt uns häufig ein heilsamer Umgang.

  • #4

    Diana (Samstag, 04 Mai 2024 08:45)

    Vielleicht könnte man dieses Gebot auch (als eine Facette) der Verwirklichung der göttlichen Qualität des Mitgefühls verstehen.

  • #5

    K (Samstag, 04 Mai 2024 09:51)

    Sehr umfassende Deutung von Diana. Danke.

  • #6

    Jonas (Samstag, 04 Mai 2024 23:38)

    Danke Diana und Ruth - viele Punkte zum Vertiefen und Nachspüren.