Ja, das war nervig - und ist es immer noch...
Am Wochenende bekam ich also ein rechtsanwaltliches Schriftstück wegen einer Urheberrechtsverletzung mit einer Forderung von 1173,13 Euronen und einer zu unterschreibenden Unterlassungserklärung.
Glücklicherweise erreichte das mich überhaupt, da ich im Impressum der Heilungsarbeitsseite den Meditationsgarten Narzissenweg angegeben hatte. Mich nervte wohl damals die neue Verpflichtung, dass der "Eigner" einer Webseite sich mit Name und Adresse öffentlich kenntlich machen musste. Blöde Aktion - und zwischenzeitlich ganz von mir vergessen.
Erstaunlicherweise wurde der Brief des Anwalts mit Plastikhülle am Gartentor befestigt (wenn ich Michael recht verstand) und dort von Michael gefunden und mir freundlicherweise geliefert. Wäre der Brief dort verschwunden oder tagelang hängen geblieben, wären die Fristen des Anwalts verstrichen und die Sache wäre ans Gericht gegangen.
Kurzgefasst: Obwohl der Blog im passwortgeschützten Bereich der Webseite steht, können Bloginhalte über Suchmaschinen gefunden und auch angesteuert und gelesen werden. Wenn ich also "Im Nebel" von Hermann Hesse im Blog im passwortgeschützten Bereich der Webseite einstelle, dann wird eine Suchmaschine, gefüttert mit "Im Nebel" und "Hermann Hesse", den Artikel finden. Wahrscheinlich mit vielen anderen. Mein Beitrag kann aber ausgewählt und direkt angesteuert werden.
Somit habe ich einen copyrightgeschützten Text unerlaubt veröffentlicht und kann entsprechend Ärger bekommen, falls das dem Rechteinhaber auffällt.
Das ist mir mit einem Text passiert, wie ihr im alten Blog lesen konntet.
Darauf haben Michael, Lada und ich auf unterschiedliche Weisen Informationen eingeholt. Mein erster Impuls war Widerstand. Auch, weil ich mir keiner Schuld bewusst war. Zwar teilen wir Texte, aber ich empfand sie nicht als "veröffentlicht", sondern als gemeinsam genutztes Lehr- und Schulungsmaterial. Das ist durchaus legitim. Geschieht ja auch per Fotokopie in jeder Schule oder Uni.
Aber: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Mein Webseitenanbieter informierte mich, dass ein Blog immer sichtbar sei und die Artikel auch nicht einzeln passwortgeschützt werden können (was ich bis heute nachmittag noch annahm und als Alternative hoffte - also das mit den Artikelpasswörtern).
Das beschneidet unsere Möglichkeiten ziemlich heftig.
Ich erhielt und fand auch zahlreiche Infos über rechtliche Möglichkeiten. Auch ein Medienrechtler hätte mir meines Erachtens in der Sache letztlich nicht helfen können, weitere Kosten wären durch ihn entstanden und die Sache wäre auch noch vors Gericht gekommen. Dann mit erheblich höherem Streitwert (mindestens 6000 €) und der Notwendigkeit für mich, bei Verhandlungen den Gerichtsstandort Stuttgart aufzusuchen. Auf all das kann und will ich gern verzichten.
Also habe ich heute unterschrieben, bezahlt und mit dem Anwalt telefoniert. Die Sache ist rechtlich vom Tisch.
Hier hat es leider Konsequenzen, denn die Bloginhalte bleiben "suchmaschinenöffentlich", auch wenn man auf der Seite selbst nicht zum Blog gelangen kann.
Soweit erstmal. Letzte Frage: Sind die entstandenen Kosten Kosten, die aus der Gruppenkasse zu begleichen sind? Wie seht ihr das?
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R.G. (Mittwoch, 17 April 2024 18:50)
Ja, aus der Gruppenkasse!
Diana (Mittwoch, 17 April 2024 19:06)
Ja, sehe ich auch so wie R.G.
Dimi (Mittwoch, 17 April 2024 19:23)
Würde ich auch sagen.
Linda (Mittwoch, 17 April 2024 22:35)
Das finde ich selbstverständlich. Dann noch eine anständige Suppe bei euch, und die Sache ist vom Tisch! ^^
Diana (Donnerstag, 18 April 2024 06:22)
Ich habe darüber nachgedacht, wie wir künftig solche Probleme vermeiden können. Wäre das nicht eine Möglichkeit, urheberrechtlich geschützte Texte an uns per E-Mail zu schicken, mit Überschrift oder Nummerierung und wir nutzen den Blog nur für die Kommentare dazu? So wären wir doch "safe"?
Ist für Dich, Clemens, nur mehr Arbeit.
Jonas (Donnerstag, 18 April 2024 12:42)
Ja, bitte unbedingt aus der Kasse, ich sehe das auch als Selbstverständlichkeit an.
C. (Donnerstag, 18 April 2024 18:40)
Danke für die zeitnahen Rückmeldungen!
zu #5 - Ja Diana, ich habe auch einige Modelle durchdacht (auch das Emailmodell) und bewerte sie für mich vor allem nach der Einfachheit. Ich bevorzuge im Moment folgende Version als die einfachste, da alles relativ nah beieinander ist:
Ich könnte aktuelle Texte im Weg-Arbeiter-Bereich einstellen und nummerieren, datieren und betiteln. Nummer, Datum und Titel würde ich dann in den Blog stellen. So könnte man mit zwei Fenstern, zwei Tabs oder mit etwas hin und her klicken alles im passwortgeschützen Bereich haben. Die Texte dort, die NICHT im Blog stehen, sind ja tatsächlich nicht einsehbar. Der Blog bliebe aber halb öffentlich. Dort sollte man dann natürlich auch nicht per copy/paste Zitate des jeweiligen Textes einfügen. Da muss man das gemeinte schon mit eigenen Worten wiedergeben.
Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht ein echter Blog über Tumblr. Soweit ich das verstehe, könnte man da einen kostenlosen Blog einrichten (der öffentlich wäre) und einen Nebenblog anlegen, den man mit einem Passwort schützen könnte und der dann auch wirklich geschlossen wäre - also auch für Suchmaschinen unzugänglich. Da müsste ich mich mal etwas reinfummeln und das ausprobieren. Könnte aber auch gerne jemand anderes machen - nur oder parallel.
L. (Freitag, 19 April 2024 06:06)
Wir werden fuer jeden, der sich zeitnah hier geaeussert hat, 200 Euro zu der Sache zuschiessen. Ich wuerde das Ende dieses Blogs bedauern.
Linda (Freitag, 19 April 2024 06:24)
Was für eine schöne Geste!!!
C. (Freitag, 19 April 2024 08:33)
Danke L.
Ruth Finder (Freitag, 19 April 2024 09:17)
Es ist ein gutes Gefühl, eure (ESG) Unterstützung für uns - nicht nur in diesem Fall - zu haben und darum zu wissen.
Und wir freuen uns alle, dass "unser täglich Blog gib uns heute" weiter geht.
K (Sonntag, 21 April 2024 21:38)
Ich melde mich zurück von meiner Reise. Ich hätte es auch für selbstverständlich gefunden das aus der Gruppenkasse zu finanzieren.
Ich finde es sehr berührend, dass die ESG hier unterstützt. Danke!
zu #7: Ich finde die von C. vorgeschlagene Lösung mit Weg-Arbeiter-Bereich und Blog auf der Weg-Arbeiter-Seite erstmal gut.