0116 - 03.08.2024 - Praktisch XVIII

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Kommentare: 9
  • #1

    Jonas (Mittwoch, 07 August 2024 08:05)

    In "Praktisch XVIII" wird etwas angesprochen, mit dem wir uns glaube ich noch nicht detailliert auseinandergesetzt haben. Es geht dabei um die "Kontinuität des Bewusstseins", was bedeutet, dass man nicht nur im Wachzustand in Gottes Gegenwart ist, sondern auch während der Körper schläft sich seiner selbst (und Gottes) bewusst ist und mit ihm verbunden bleibt.

    Warum ist das wichtig, was hier angesprochen wird? Das Problem liegt dabei nicht im bewusstlosen Schlafzustand, sondern, wie im Text angeführt, in der halbbewussten Traumphase, wo Elementale sich wiederbeleben wollen, die wir im Wachzustand registrieren und spielend leicht zurückweisen würden.

    Im Halbschlaf/Traumzustand haben sie die Möglichkeit, sich von unserer ätherischen Vitalität zu ernähren und sich so in unserer AP erhalten zu können. Das kann, wenn das längere Zeit so geht, sehr belastend sein.

  • #2

    R.G. (Mittwoch, 07 August 2024 11:10)

    "Im Halbschlaf/Traumzustand haben sie die Möglichkeit, sich von unserer ätherischen Vitalität zu ernähren und sich so in unserer AP erhalten zu können. Das kann, wenn das längere Zeit so geht, sehr belastend sein."

    Wenn wir im Traumzustand keinen Zugriff haben, bleibt uns auf jeden Fall:
    Weiterhin kontinuierlich im Wachzustand Elementale aushungern/devitalisieren und direkt vor dem Einschlafen Innenschau und Selbstanalyse zur Ausrichtung mit in den Schlaf nehmen. Dies könnte irgendwann (wann auch immer) zu einer inneren Strukturveränderung führen, die sich auch im Traumzustand bemerkbar machen sollte. Oder?

  • #3

    R.G. (Mittwoch, 07 August 2024 11:19)

    Ich hatte bei dem Text als erstes an den Zustand gedacht, in dem man frühmorgens, noch nicht ganz zur AP erwacht, in die Meditation geht. Da sind wir sehr leicht zu täuschen.

  • #4

    R.G. (Mittwoch, 07 August 2024 11:25)

    Ergänzung zu #3:
    Das scheint ein Zustand zu sein, in dem wir sehr empfänglich sind,
    sowohl für das Eine als auch das Andere...

  • #5

    Jonas (Mittwoch, 07 August 2024 13:28)

    zu #3 und #4:
    Hallo R.G.,
    ja, kurz vor dem Einschlafen bzw. richtigen Aufwachen sind wir - ich spekuliere einmal - in einem Bewusstseinsbereich, wo unser Verstand noch nicht voll arbeitet/dominiert, oder auch die Grenze AP/HS verschwommen ist und wir für Elementale offensichtlich sehr durchlässig sind. Auch das Visualisieren geht da gut und leicht - sehr zu empfehlen, wenn man sich hier verbessern möchte. "Praktisch XVIII" bezieht sich wahrscheinlich auch darauf und eher nicht auf die von mir angesprochenen Albträume.

    Weiters bietet der von Dir angesprochene Zustand die Möglichkeit, bewusst in einen Traum einzusteigen (luzides Träumen) bzw. zu entkörpern.

    Das von mir eingangs angesprochene Halten des Bewusstseins beim Schlafen des materiellen Körpers ist übrigens ein wesentliches Ausbildungsziel bei den Gegenguten. Sie brauchen das, um Angriffen anderer nicht hilflos ausgeliefert zu sein.

  • #6

    C. (Mittwoch, 07 August 2024 14:39)

    Die Bewusstseinskontinuität während des Schlafes ist die kleine Schwester der Bewusstseinskontinuität während des Todes. Somit wahrscheinlich das beide Bereiche betreffende Übungsfeld, da die Taktung unserer Alltagserfahrung einfach näher liegt.

  • #7

    Ruth Finder (Donnerstag, 08 August 2024 00:10)

    #1 bis #6: Ein für mich gänzlich unerwarteter Ansatz, umso interessanter ist er!

    Ich habe folgendes aus dem Spruch herausgelesen:

    1. Gott ist mit Ehrfürchtigen und Entschlossenen.
    2. "Das Böse" ist mit Selbstgefälligen und Unentschlossenen.

    Der Zuspruch Gottes für die ersteren in Zeiten des (scheinbaren) Stillstands bei der Umsetzung ( "schlafähnlicher Zustand") ist die Gnade der Demut und des festen Willen weiter zu machen. So wird Gottes Wirken weiter erfahrbar und der Erfolg ("Ruhm") stellt sich ein.

    Der Zuspruch "des Bösen" ist der Fluch der Einbildung ("Täuschung"), des halbherzigen Glaubens und des unstetigen Willen. Sie alle halten einen in der Untätigkeit (im "Schlaf des Leibes") und rauben ihm die Erfahrung.

  • #8

    Diana (Samstag, 10 August 2024 08:39)

    Ich verstehe den Text zum Einen als Appell, ununterbrochene Aufmerksamkeit und Achtsamkeit (Tag und Nacht) zu kultivieren, was ein sehr langer Weg für uns ist. Zum Anderen verweist er auf die rechte Ausrichtung. Ausrichtung muss von oben nach unten erfolgen, d.h. der rechte Geist (der gute Zuspruch Gottes, göttliche Wahrheiten) führt Gedanken, Emotionen und Körper auf eine heilsame Weise. Wir müssen einen Zugang zu diesem höheren Geist suchen und ihn ausbauen und stärken. Wir müssen daran arbeiten, alle Emotionen und Gedanken zu untersuchen und an einer heilsamen Modifizerung auf den beiden Ebenen zu arbeiten. Sie spiegeln das wider, was wir gerade repräsentieren, sind unser Arbeitsfeld. Und so wie Gedanken und Emotionen einer spezifischen Funktionslogik (Grad der Materialität der Ebene) unterworfen sind, ist es auch mit dem materiellen Körper. Auch der Körper darf uns nicht führen, sondern wir (Seele, Geist, Kämpfer) ihn. Er ist unser Vehikel, durch das uns Eindrücke vermittelt werden, mit dem wir in der Welt Erfahrungen sammeln und lernen. Aber wir sind nicht der Körper. Wir lernen ihn zunehmend zu nutzen, anstatt von seinen ungeklärten Wünschen benutzt zu werden. Wir versuchen seinen Anforderungen gerecht zu werden, damit er uns als gesundes Vehikel dient, aber er ist „nur“ Vehikel für unsere Seele. Der Kämpfer in uns ist unser erwachter, bewusster Geist, den es zu suchen und leben gilt.

    Ich gehe davon aus, dass der Hauptweg ist, immer mehr Klärung, Licht, Bewusstsein und Ausrichtung am Tag zu erreichen, hier findet die hauptsächliche Weg-Arbeit statt. Dies wird wirken, zunehmend auch mehr in die Nacht hinein, wenn wir uns kontinuierlich bemühen und dranbleiben. So bringen wir das geklärte Bewusstsein vom Tag in die Nacht, in den Schlaf und die Übergänge.
    Ich gehe davon aus, dass entsprechend unseres Karmas uns nichts zustoßen kann, was wir nicht als Erfahrung benötigen und tragen können, weder tagsüber noch nachts. Wir brauchen uns diesbezüglich also keine Sorgen machen, wenn wir immer nur versuchen, uns nach dem Licht auszurichten, nicht an der Schattenwelt.

    Es gibt noch einen interessanten Zustand zwischen Wachsein und Schlaf, und das ist der Tagtraum. In ihm schaffen wir Welten, Projektionen, meist getragen von Wünschen (Wunschgedanken), Hoffnungen und Sehnsüchten. Wir treten aus dem Licht der Bewusstsein in einen träumerischen und assoziativen Zustand. Es ist, ähnlich der von Jonas und Ruth G. angesprochene fluide Charakter, der zwischen Schlaf und Wachzustand und auch hier auftritt. In diesem Zustand regen sich Elementale der animalischen Ebene, die aufgrund der Durchlässigkeit unseres Bewusstsein und fehlender Führung aufsteigen können. In diesem Zustand tritt der „Wind der Täuschung“ auf, wenn es nicht eine Instanz gibt, die wach ist, unterscheiden kann und führt (Geist, Kämpfer). Und wie der Begriff „Verführung“ deutlich macht, es geht um die Frage: Wer führt? Je häufiger unser Kämpfer, unser Geist führt und siegt, umso mehr Ruhm haben wir an unserer Seite, d.h. wir stärken das Heilsame und das Heilsame stärkt uns.

    Es gibt im tibetischen Buddhismus und in der Bön-Tradition (wahrscheinlich in allen Weisheitstraditionen der Welt) explizit Übungen, um in der Nacht „wach“ und klar zu bleiben. Wichtige Voraussetzung dafür sind Konzentration zu lernen und den Willen, es zu tun, zu stärken.

    Der verschwommene Zustand zwischen AP/ HS in den Übergängen ist ein Zeichen für unseren noch bestehenden Entwicklungsbedarf. Solange wir die Klarheit und Wachheit an bestimmten Stellen nicht haben, geht es neben dem Entwickeln dieser auch um Schutz zu diesen Zeiten. D.h. sich genau zu überlegen, was und wem ich mich in dieser Zeit aussetze. Nur in die Welt hinausgehen, wenn wir nicht in schlaf- oder traumähnlichen Zuständen sind, weil wir dann unbeschützter sind und möglicherweise Handlungen tun, die unbedachte unheilsame Folgen haben (impulsgesteuertes Tun). Ähnliches ist natürlich der Fall beim Konsum bewusstseinsverändernder Substanzen (Alkohol, Suchtmittel etc.).

    Und auch in der Meditation ist es wichtig, kontinuierlich darauf zu achten, wo wir vom geführten Bewusstseinszustand in einen ungeführten, schläfrigen, träumenden etc. abgleiten und hier immer wieder sanft, aber bestimmt zu korrigieren.

  • #9

    Diana (Samstag, 10 August 2024 09:44)

    Zu #2:
    Ja, Ruth, ich sehe das auch so. Innenschau und Selbstanalyse, egal wie rudimentär, aber kontinuierlich durchgeführt, klärt und stärkt den Willen und Ausrichtung hin auf den rechten Geist und ist ein Hilfsmittel zur inneren Strukturveränderung, die sich immer mehr bemerkbar machen wird.
    Parallel und zusätzlich kann man auch vor/ beim Einschlafen noch mit Mantren, Gebeten, Silben, heilsamen Sätzen u.ä. arbeiten, z.B. „Gott, Dein Wille geschehe“ oder „Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser“. Hier gibt es einen reichen Fundus aus den verschiedenen Weisheitstraditionen, wo jeder das nutzen kann, was ihm auf dem Weg gerade hilfreich sein kann und anspricht.