Kleine Schule der Dialektik III

Die Dialektik zwischen dem Allgemeinen und dem Besonderen:
 
Jede Bewegung, jede Erscheinung hat besondere Merkmale. Dennoch können diese spezifischen Merkmale nur im Zusammenhang eines größeren allgemeineren Seins verstanden werden.  Der nordkoreanische stalinistische Staat besitzt z.B. seine spezifischen Eigenarten und ist nicht zu 100%  mit dem kubanischen Stalinismus identisch. Aber in ihrer grundlegenden, allgemeinen Struktur unterscheiden sich beide nicht, welche sie zu stalinistischen Staaten macht, auch wenn beide ihre spezifischen, ideologischen Ausdruck haben (z.B. Unterschiede im Grad des Personenkultes, unterschiedliche Grade der Repression). Was jedoch beide im allgemeinen Sinn als degenerierte Arbeiterstaaten definiert, ist, dass in beiden Staaten, eine bürokratische Kaste mit Hilfe des Einparteiensystems auf der Grundlage postkapitalistischer Eigentumsverhältnisse (Staatseigentum, Planwirtschaft, staatliches Außenhandelsmonopols) herrscht und die Arbeiter:innenklasse politisch entmachtet und jegliche Form sozialistischer Demokratie unterbindet.
 
Die Dialektik zwischen dem Allgemeinen und dem Besonderem versucht die Wechselwirkung zwischen den beiden Polen zu beleuchten und gleichzeitig zu ergründen, inwiefern das Wirken spezifischer Merkmale die allgemeinen Gesetze einer Sache nur modifiziert bzw. diese aufhebt.

 

(Michael)

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