0332 - 08.06.25 - Meister XIX

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Kommentare: 4
  • #1

    Diana (Montag, 09 Juni 2025 11:15)

    zum 1. Zitat:
    Offenkundig(er) ist die Wahrheit für die, die schon viel Zeit und Weg hinter sich gebracht haben.
    Offen ist der Weg und die Weisheit für die, die sich kundig gemacht haben, kundiger geworden sind (Weg-Arbeiter).
    Die Kunde vernehmen: Zwischen der weltlichen Enge und Dunkelheit das immer anwesende Licht wahrzunehmen und es weiter zu suchen. Das Feuer hinter dem Licht suchen.
    Nichts wird so wenig geglaubt wie die (offensichtliche) Wahrheit. Sie ist einfach, aber zeigt sich oft komplex.
    Aus allem macht das verquere Denken und Fühlen etwas, vor allem, da wo nichts ist. - Das verstellt uns den Blick auf das wirkliche Leben.

    Viel Zeit ist notwendig: Ein Verweis auf das Erfahrungen sammeln in der materiellen Welt, Leben um Leben, gebunden an Zeit, Raum, Ort. Zeit einerseits auf dem Weg als ein unvermeidlicher Faktor der relativen Ebene, andererseits so dermaßen unverständlich, wenn man ihn absolut, auf die Absolute Unendliche Seinsheit hin zu erfassen versucht.

    Erfassen (fassen) hat laut DWDS viele Bedeutungsfacetten:
    - registrieren, etwas ergreifen, an sich heranziehen, begreifen: Erwachen, erkennen lernen, Weg-Arbeiter werden
    - von etwas erfasst werden: z.B. Begierden, vom Bus (Ursache und Wirkung) oder von heilsamen Wünschen, Liebe, Weisheit, Sehnsucht und Suche nach Gott
    - etwas begreifen, verstehen: erkennen, etwas wird für einen verständlich und zu verwertbarem Wissen, begreifen im Sinne von allen Seiten betrachten, verstehen versuchen, sich damit wirklich auseinander setzen und befassen
    - sich innerlich etwas zu eigen zu machen: bewusster Prozess, sich heilsame Inhalte, Ziele, Wissen etc. anzueignen, so zu werden, wie wir annehmen, hypothetisch göttlich(er) zu sein
    - enthalten: in der Welt ist das Absolute, alle seine Formen, Gesetze, Kräfte und Wirkweisen enthalten
    - in ein Gefäß füllen, gießen: unsere Hüllen/Körper als Gefäß verstehen, in dem wir als wahre Wesen wandeln und lernen; Uns als Wesen auch als Gefäße Gottes sehen und zu lernen, diese mit dem rechten Brennstoff (Feuer) zu füllen, uns mit dem Unverweslichen, Wahren zu füllen
    - umhüllen, mit etwas bekleidet sein: wir fassen in uns all das göttliche Wissen und Wirken, das uns gerade möglich ist, wir sind Träger des göttlichen Feuers in der Welt, wir bekleiden uns mit Wahrheit, Wissen und Liebe, geben der Füllung eine rechte Form und Wirken nach außen (Lichter in der Welt werden)

    Licht bezeichnet Helligkeit und Glanz, das von einem Gegenstand ausgeht, über eine Vermittlung also, aber nicht wahre Quelle des Lichtes ist. Feuer hingegen erhellt nicht nur, sondern wärmt, treibt (physikalische, chemische) Lebensprozesse voran (z.B. Gärung, Verdauung, Wachstum von Pflanzen, Reifen). Feuer ist die Quelle, ist ein Modifikator, ein Beschleuniger, ein Faktor des Lebens. Wir sehen erst nur das Licht, vermittelte, indirekte Wahrheit, die wir wie Goldwäscher vom anderen Gestein freiwaschen müssen, aber nicht, was alles noch dahinter ist. Man könnte das Licht der Kerze auch stellvertretend für die Sonne sehen, die auf der Erde, in unserem Sonnensystem Leben und Entwicklung ermöglicht. Aber auch die materielle Sonne ist nur eine Facette und Wirken der großen EINEN MACHT (Ursache), des wahren Feuers und Ursprungs allen Lebens.
    So verstanden ist der Reis schon sehr gar, weil er durch die bestehenden (göttlichen) Bedingungen überhaupt erst existieren, wachsen, zum erntbaren und essbaren Getreide werde konnte. Das bisschen Kochen, das dann noch nötig ist (der kleine Teil, den wir tun müssen), um ihn verträglicher verwerten und verdauen zu können, ist dann schon der geringste Anteil am Reis, wie wir ihn nutzen. Das meiste an Kraft und Wunder ist bis dahin schon vom Feuer getan worden.

  • #2

    Diana (Montag, 09 Juni 2025 11:16)

    Fortsetzung von #1

    Wenn wir uns als Kerze (Verkörperung, verschiedene Körper) und unsere innere wahre Natur als ihr Feuer (Wahres/Höheres Selbst) verstehen, erkennen wir, dass wir ein Teil Gottes, ein göttlicher Funke sind. Licht ist gut und wichtig, aber Feuer ist Leben. Feuer bedeutet für etwas zu brennen, das Feuer am Brennen halten (den spirituellen Weg kontinuierlich weitergehen). Feuer bedeutet alles an Erfahrungen als Brennmaterial für die Entwicklung zu nutzen, ihm alles darzubringen, nichts außen vor zu lassen, alles zu nutzen, um es zu modifizieren (spirituell besser werden lassen). Sich vom äußeren Schein nicht täuschen zu lassen (Holz, Materie – scheinbar nichts „Spirituelles“), sondern alles im (göttlichen) Feuer zu prüfen, zu bewerten, transformieren. Sich an der Wärme, dem Licht, den Fortschritten etc. zu freuen, aber nicht in der Asche der Materie zu wühlen (nicht bei den Abfallprodukten oder einzelnen Schritten der spirituellen Entwicklung verharren).

    Reis ist der essbare Teil einer Pflanze, der uns am Leben erhält. Wie viele Menschen auf der Welt leben nur von ihm allein... Wir (hier) können uns nicht nur 24 Stunden jeden Tag Unmengen an Reis kaufen (online). Aber auch so haben wir Unmengen an Reis um uns herum - Reis verstanden als potenzielles Wissen, das uns immer an der Nasenspitze hängt. Die ganze Zeit taumeln wir durchs Leben, eine bunte Mischung aus verschiedenen Graden an Blinden, Blinzelnden und Erkennen-Lernenden. Aber all das Wissen und die Möglichkeit der Befreiung ist IMMER um uns herum DA. Und damit sind wir wieder beim Einleitungssatz des Zitates (viel Zeit ist notwendig, es zu erfassen): Wir müssen uns befähigen und die Lage bringen, dieses Wissen zu erkennen, zu sehen, es uns nutzbar zu machen. So wie Reis uns physisch am Leben hält, Bewegung, Wachstum, Kraft etc. ermöglicht, indem uns unsere Verdauung seine heilsamen und nährenden Stoffe erschließt. So müssen wir uns den Reis (Wissen, Erkenntnis) zuführen (damit auseinandersetzen), verdauen und erschließen (nachdenken, sacken lassen, Raum geben – Verdauungsgefäße sein, etwas daraus machen und damit anfangen – ins Leben, in die Welt bringen).
    Nicht gegessener Reis nährt uns nicht, er verstaubt (Vermischung mit Unreinem) und verdirbt mit der Zeit (was nicht steigt, das sinkt), oder Mäuse und andere Tiere fressen ihn uns weg (unheilsames Elementale, Karma).

  • #3

    Diana (Montag, 09 Juni 2025 12:35)

    Im zweiten Zitat wird sehr kompakt der Befreiungsweg formuliert, der es aber „in sich“ hat: Es braucht viel Zeit (durch alle Dinge hindurch gehen müssen), Entwicklung Leben um Leben mit den unendlichen Lern- und Erkenntnisaufgaben, bis wir wirkliche Befreiung und Weisheit erlangen. So dass wir auf diesem Weg lernend durch die Dinge hindurch voranschreiten und uns befreien. So dass wir über alle Dinge (das Weltliche, Relative, Äußere) hindurch und hinaus zum Kern der Dinge (Ursachen verstehen, Ursachen verbessern, Ursachen überwinden) vordringen. Diese Ursachen begreifend durchschreiten wir auch diese und lassen sie hinter uns. Wir werden so frei von karmisch verursachtem Leben, des in der Welt-Seins aufgrund von selbst verursachten, zwingenden und bindenden Auslösern. Frei, um Gott zu werden, Gott zu sein, ungetrennt und eins.

    Vielleicht passt folgendes (ein Schwank aus meinem Leben) ganz gut dazu...
    Ich habe seit 1-2 Tagen mit zwei Zuständen aufgrund zwei verschiedener Anlässe zu tun, die mich sehr beschäftigt haben. Ersten hat mich etwas sehr Banales sehr geärgert. Zweitens konfrontiert mich seit langem eine bestimmte Person/Situation in meiner Herkunftsfamilie mit dem Gefühl von Hilflosigkeit und Kontrollverlustes - das wurde in den letzten Tagen noch einmal aufgefrischt.

    Bei beiden Auslösern habe ich wiederholt die Impulse gespürt, dem nachzugehen (und bin es auch) und mich so noch mehr in den Sumpf von mehr Ärger, mehr Kontrolle zu verwickeln. Ich habe auch die Impulse gespürt, das von mir wegschieben zu wollen, weil es unangenehm und beunruhigend ist. Beides ging nicht als Lösung, als RECHTER WEG. Der Weg ist also, wie im obigen Zitat beschrieben: Wir müssen da auf die RECHTE WEISE HINDURCH. Also sehen, fühlen, spüren, wie die Dinge IN UNS sind, die sich so erregen und bewegen lassen. Aber diese Regung nicht mit uns zu verwechseln, sondern sie zu nutzen, um zu verstehen, wie wir gerade SIND (Entwicklungsstand, Herausforderungen).
    Durchgehen verstehe ich in dem Zusammenhang – auch wenn es ein schmaler Grat ist – zu spüren, wie etwas ist, sich diesem speziellen Gefühl oder Auslöser zu stellen, es nicht abzulehnen oder wegzusehen - und es dann loszulassen. Vor dem Loslassen müssen wir UNS ansehen, in dieser Situation, UNS STELLEN. Und dann loslassen, weil wir uns sonst auf der Ebene von Ärger, Kontrollwunsch, Macht (das Gegenteil von Hilflosigkeit) und ähnlichen Zuständen weiter verwickeln, anstatt uns zu befreien zu können. Loslassen, weil wir nur so unser Ego loslassen, ES nicht so wichtig nehmen und reduzieren. Denn im Ärger, im Kontrollbedürfnis, Macht haben wollen etc. steckt immer auch die Sichtweise drin, dass meine Bedürfnisse, meine Sicht der Dinge, meine Gründe etc. richtiger, besser, wichtiger sind. Ich lasse das Ärger-Thema los, indem ich dem anderen zugestehe, dass er Gründe hat, warum für ihn etwas anderes wichtiger ist als für mich. Ich versuche in der ärgerlichen Handlung des Anderen auch sein Bedürfnis zu sehen, sich nicht machtlos, hilflos fühlen zu wollen, und es auch (wie ich) in eine verquere Handlung umzusetzen.
    Ich lasse meinen Kampf mit mit Kontrollbedürfnis und der Ohnmacht los, ergebe mich dem fließenden Strom und wehre mich nicht gegen SEINE Richtung. Ich halte mich nicht an den Wassertropfen fest wie ein Igel, der seine Stacheln in alle Richtungen ausstreckt, sondern gebe mich den Bewegungen, dem Auf und Ab hin. Wissend, dass mein Körper Auftrieb hat, schwimmen kann, ich aber niemals ertrinken werde.

  • #4

    Ruth Finder (Montag, 09 Juni 2025 21:13)

    Ich hatte zum ersten Zitat ein paar lose Gedankenfetzen gehabt, die in die gleiche Richtung wie in den #1-2 gingen. Hab' mich gefreut, eine gute zusammenhängende Fassung zu lesen, Diana!