0278 - 18.03.25 - Lohn

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Kommentare: 2
  • #1

    C. (Dienstag, 18 März 2025 19:07)

    Absolut gesehen wäre das ein schwerer Schlag. Aber auch tendenziell ist das eine echte Schmälerung des "Nutzens" von guten Taten. Ist es wohl so, dass ein Arzt, der möglicherweise hunderten oder mehr Menschen im Laufe seines Lebens die Leben rettet oder sie vor gravierenden Gesundheitsschäden bewahrt, keine karmische Frucht außer dem nahen Karma in Form von gesellschaftlichen Ansehen und dem guten Einkommen mehr ernten wird? Auf der anderen Seite ist eine Tat um des karmischen Nutzens willen möglicherweise alleine dadurch schon entwertet.

    Ich weise auf diesen Sachverhalt zum x-ten Male hin, weil es immer wieder gut ist, sich daran zu erinnern, dass einfache Wahrheiten (wie das Bibelzitat) zwar sicher wünschenswert sind, aber bei genauerer Betrachtung nicht so leicht schlüssig zu belegen - außer, man lässt die "Autorität" eines Bibelzitats aus sich selbst heraus als absolut gelten.

    Das Graduelle vermögen wir mit menschlichen Mitteln einfach nicht zu durchschauen. Wir können es zwar "groken", aber dabei erkennen wir nur das Faktum der Gradualität und nicht so ohne weiteres die Gewichtung.

    Da sehe ich fast so etwas, wie die Heisenbergsche Unschärferelation.

    Was wäre denn trotzdem eine Annäherung an einen richtigen Umgang mit dem Problem?

  • #2

    Diana (Freitag, 21 März 2025 07:57)

    Mir drängte sich das witzige Bild auf, wie Ärzte jetzt versuchen, ihre Patienten schnell in eine verlassene Gasse oder Raum zu schleifen, um sie dort bei vollem karmischen Nutzen retten zu können :-). Nein, das ist nicht die Lösung.

    Ich teile die Einschätzung von Dir, Clemens, dass wir noch lange nicht da sind, verkürzt dargestellt, die individuelle Gewichtung unseres Tun und Lassens auf jeder Ebenen absehen zu können.

    Meines Erachtens ist ein besserer Ansatz, wenn es einem nicht vorrangig um die karmische Frucht unseres Tun und Lassens geht. Nicht um die Ergebnisorientierung, auch wenn sie natürlich eine Rolle spielt, sondern um den WEG. Dass wir die Dinge tun, weil sie uns richtiger als etwas anderes erscheinen, uns damit auf den Weg machen. Und uns im laufenden Betrieb, im Gehen kontinuierlich überprüfen (Innenschau und Selbstanalyse), ob das, was wir getan oder gelassen haben, heilsam war. Auch das lässt sich ja nicht gleich eins zu eins überprüfen, aber als Weg ist es gangbar und bringt kontinuierlich Klärung, Entwicklung, Erkenntnis.

    Es geht meines Erachtens auch um die Absicht und Motivation hinter unserem Tun und Lassen, die sich auf dem Weg auch wandelt. Sie entwickelt sich ja von einem „Leid und Qual nicht mehr haben wollen“ (dem karmischen Druck entkommen wollen), also aus dem Negativ, über alle Abstufungen und Grade hin ins Positive (Licht): Was ich richtig, nicht nur für mich, sondern für meine Mitwesen, alle Geschöpfe und die Welt?

    Über diese Schritte und Modifikationen, dem Tun im Rahmen der eigenen Persönlichkeit dürfen wir nicht vergessen, uns gleichzeitig immer mehr hin auf Gott auszurichten. Unser handelndes Selbst immer auf IHN auszurichten, um nicht ein neues Gefängnis in/durch uns zu bauen. Unser Tun auch gleichzeitig manchmal zu lassen, einfach zu SEIN. Gott zu werden und unser Tun und Lassen dem göttlichen Willen unterstellen. So licht und leicht zu werden, dass wir mehr Gott als wir (Eigenwille, die dämonische Heerschar, oder was wir so unter ICH verstehen) werden. So erlangen wir (auch das etwas, was wir nicht zu direkt anstreben sollten, aber am Anfang ist es ok) die reine wirkliche Freude am Tun und Lassen um seiner Selbst/SEINER selbst willen. Eine unglaubliche, stete, reine Freude jenseits von weltlichen Freuden und Glücksgefühlen. Eine Freude, die ein Fundament ohne Boden ist, aber alles trägt, uns alles ertragen lässt. Weil wir so von IHM und in IHM getragen werden werden.