Atem

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, welchen Einfluss ihre Atmung hat. Dabei ist sie viel mehr als ein automatischer Reflex. Wie Menschen leben, beeinflusst, wie sie atmen und wie sie atmen, beeinflusst, wie sie sich fühlen. 20.000 Atemzüge täglich sind verantwortlich für Lebenskraft. Worin steckt das Geheimnis des Reflexes, ohne den Leben nicht möglich wäre?

Atmen ist das fundamentalste Bedürfnis eines Lebewesens. Jeder Mensch macht täglich rund 20.000 Atemzüge – ganz automatisch, vom ersten bis zum letzten Atemzug. Je hektischer sich der Alltag gestaltet, umso spannender wird die Frage, wie der kostbare Sauerstoff in den Körper gelangt. Atmen ist viel mehr als nur Luft holen. Was steckt dahinter?
Tief in den Bronchien der Lunge sitzen Millionen dünnhäutiger Bläschen. Durch ihre feinen Membranen gelangt der Sauerstoff ins Blut. Es ist eine gigantische Fläche, 40-mal größer als die menschliche Körperoberfläche und äußerst sensibel. Sie muss ein Leben lang vor Viren, Bakterien und Schadstoffen geschützt werden. Zum Glück weckt schon der allererste Atemzug die wichtigsten Zellen des Lungenimmunsystems.
Im Wald ist die Luft nicht nur besonders sauber, die ätherischen Öle der Bäume können auch die Abwehrkräfte stärken. Japanische Wissenschaftler sind überzeugt, dass das „Baden im Wald“ das Krebsrisiko senken kann.
Kennt jemand den Einfluss seiner Atmung? Es funktioniert von selbst, was kann man da schon falsch machen? Wer zu flach und zu hektisch atmet, bekommt nicht genug Sauerstoff und stresst sein vegetatives Nervensystem. Selbst Kohlendioxid ist viel mehr als das bloße Abfallprodukt der Energiegewinnung. Es steuert unseren Hunger nach Luft.
Forscher, Mediziner und Extremsportler sind gleichermaßen fasziniert vom Potenzial unserer Atmung. Die Dokumentation folgt dem Atem auf den höchsten Gipfel, in die Unterwasserwelt und die Labore renommierter Wissenschaftler.

 

(arte.tv)

 

https://www.arte.tv/de/videos/099619-000-A/atmen/

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    R.G. (Mittwoch, 22 September 2021 06:42)

    Interessant.
    Doch macht es mich traurig, dass der Mensch erst etwas an sich heranlässt, wenn es durch unendlich viele und meist sehr leidvolle Tierversuche detailliert erforscht wurde. Und diese Erkenntnisse werden dann überwiegend angewandt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, anstatt die eigene Lebensweise zu hinterfragen und sozusagen präventiv gesünder zu gestalten.

  • #2

    R.G. (Mittwoch, 22 September 2021 06:45)

    Garstig formuliert könnte man sagen, dass das Ego nicht am Verzicht interessiert ist sondern nur daran, die negativen Folgen seines Tuns zu vermeiden.

  • #3

    R.G. (Mittwoch, 22 September 2021 07:15)

    Wie komplex und vollkommen die Natur aufgebaut ist und ineinander greift. Da gäbe es nichts, was der Mensch in seiner Hybris durch sein Eingreifen je verbessert hätte. Statt zu bewahren versucht er die von ihm verursachten Folgen einer aus dem Gleichgewicht gebrachten Natur zu kaschieren. Meist mit immer schwerwiegenderen Folgen.

  • #4

    R.G. (Mittwoch, 22 September 2021 07:35)

    Zudem muss man sich die Frage stellen, wozu wir es uns eigentlich immer einfacher und gemütlicher machen wollen.
    Hierzu noch einmal Thoreau aus "Briefe an einen spirituellen Sucher":
    "...doch war das nicht die letzte Abrechnung. Ich bin günstig bei ihm weggekommen. Letzten Endes wird man sagen: "Schauen wir mal, wie viel Holz haben Sie verbrannt, mein Herr?" Und mir graut vor dem Gedanken, dass die nächste Frage lautet: "Was haben Sie gemacht, als Ihnen warm war?" Glauben wir, dass die Asche dafür aufkommt? Dass Gott ein Aschen-Mann ist? Es ist eine Tatsache, dass wir eine Rechnung vorzulegen haben für die Taten des Leibes."