182 Die wesentlichen Bilder des Geistes sind schlimmer und stärker, doch sind die verstandesmäßigen deren Ursache und Vorläufer.
183 Es gibt eine Bosheit, welche im Herzen festsitzt aufgrund einer lange bestehenden und eingesessenen inneren Haltung. Und es gibt eine Bosheit, die verstandesmäßig kämpft während der
täglichen Beschäftigungen.
184 Gott beurteilt die Taten nach den Absichten. "Gott gebe dir", heißt es, "nach deinem Herzen."
185 Wer in der Betrachtung des Gewissens nicht ausharrt, nimmt auch nicht die körperlichen Mühen um der Frömmigkeit willen an.
186 Ein natürliches Buch ist das Gewissen. Wer es tätig liest, macht die Erfahrung der göttlichen Hilfe.
187 Wer nicht freiwillig die Mühen erwählt, die für die Wahrheit nötig sind, wird von den unfreiwilligen noch schmerzlicher erzogen.
188 Wer den Willen Gottes erkannt hat und ihn nach Kräften erfüllt, der wird durch geringe Mühen den großen entgehen.
189 Wer ohne Gebet und Ausdauer die Versuchungen überwinden möchte, wird sie nicht von sich stoßen, sondern sich noch mehr darin verstricken.
190 Der Herr ist in seinen Geboten verborgen und wird von denen, die ihn suchen, dementsprechend gefunden.
191 Sag nicht: "Ich habe die Gebote erfüllt, doch den Herrn nicht gefunden." Denn gemäß der Schrift hast du häufig Erkenntnis im Verein mit Gerechtigkeit gefunden. Und jene, die ihn
aufrichtig suchen, werden Frieden finden.
(aus Markos der Asket, Zweihundert Kapitel über das geistige Gesetz)
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