Geistiges Gesetz 20

176 Manche nennen jene verständig, die sich in den sichtbaren Dingen gut auskennen. Verständig aber sind jene, die Herr ihrer eigenen Wünsche sind.

177 Gehorche deinem Herzen nicht, bevor das Böse nicht daraus beseitigt ist. Denn wie beschaffen das ist, was es in sich trägt, solcher Art ist auch dies, was es hinzuzufügen sucht.

178 Wie es Schlangen gibt, die einem in waldiger Schlucht begegnen, und andere, die sich in Häusern verkriechen, so gibt es Leidenschaften, welche eine verstandesmäßige Gestalt annehmen, und andere, welche im praktischen Leben wirksam sind - wenn sich ihre Erscheinungsformen auch oft wandeln.

179 Merkst du, daß, was in dir ist, von Grund auf erregt ist und den ruhigen Geist zur Leidenschaft auffordert, dann wisse, daß der Geist einst auch dessen Führer war, es zur Tat anregte und dem Herzen einpflanzte.

180 Es kommt keine Wolke zustande ohne Windhauch, und es wird keine Leidenschaft geboren ohne Erwägung.

181 Wenn wir, wie die Schrift sagt, die Gelüste des Fleisches nicht mehr erfüllen, wird leicht im Herrn zum Stillstand kommen, was sich vorher in uns fand.

 

(aus Markos der Asket, Zweihundert Kapitel über das geistige Gesetz)

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