133 Wer sich aufrichtig bekehrt, wird von Unverständigen verspottet. Und dies ist ihm ein Beweis, daß er Gott wohlgefällig ist.
134 Wer kämpft, enthält sich von allem. Und er hört nicht auf, bis der Herr den Samen aus Babylon ausrottet.
135 Bedenke wohl, zwölf sind die Leidenschaften der Ehrlosigkeit. Wenn du eine aus ihnen willentlich liebst, wird sie an die Stelle der elf anderen treten.
136 Ein brennendes Feuer ist die Sünde. Soweit du das Brennmaterial beseitigst, wird es erlöschen; und in dem Maß, wie du zulegst, auflodern.
137 Hast du dich im Lob erhoben, warte auf Schmach. Denn es heißt: "Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden."
138 Wenn wir jegliche freiwillige Schlechtigkeit aus unserem Denken stoßen, dann kämpfen wir noch mit den Leidenschaften, welche in unserer eingesessenen Neigung existieren.
139 Eingesessene Neigung bedeutet ungewollte Erinnerung an die früheren Missetaten. Bei dem, der noch kämpft, wird sie daran gehindert, zur Leidenschaft vorzudringen; beim Sieger jedoch wird
sie bis zum Angriffsversuch zurückgeschlagen.
140 Angriff bedeutet bildlose Regung des Herzens, welche wie ein Tor von den Erfahrenen im voraus eingenommen wird.
141 Wo Gedankenbilder sind, dort hat bereits Zustimmung stattgefunden. Ein unverschuldeter Angriff besteht nämlich in einer bildlosen Regung. Es ist aber auch möglich, daß jemand aus ihnen
entkommt wie ein Holzscheit auf dem Feuer, jedoch auch, daß jemand sich nicht abkehrt, bis er Feuer fängt.
(aus Markos der Asket, Zweihundert Kapitel über das geistige Gesetz)
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