Sieben Wege

Der erste Weg ist die richtige Absicht nach ewigen Dingen. Der zweite ist das aufmerksame Betrachten ewiger Dinge. Der dritte Weg ist das klare Schauen ewiger Dinge. Der vierte ist das liebende Erfasstsein und Empfinden ewiger Dinge. Der fünfte ist die verborgene Offenbarung ewiger Dinge. Der sechste ist das erfahrungsmäßige Verkosten Gottes. Der siebte ist das gottähnliche Wirken.

(Rudolf von Biberach)

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Kommentare: 8
  • #1

    R.G. (Sonntag, 04 Juli 2021 19:37)

    "Der sechste ist das erfahrungsmäßige Verkosten Gottes. "
    Wirklich schöne Beschreibung für die eigene, individuelle Gotteserfahrung.

  • #2

    Linda (Montag, 05 Juli 2021 09:51)

    Unterschied zwischen zwei und drei: erst mit, dann ohne Emotion?

  • #3

    Jonas (Montag, 05 Juli 2021 10:44)

    Hallo Linda, sehr gute Frage, ich versuch es mal darzustellen:
    Die Schau ist einfach gesagt wesentlich umfassender als das einfache Betrachten. Beim Betrachten nehmen wir meist nur einzelne Aspekte war, die Schau erfasst im Idealfall ALLES auf einmal.

    Beispiel: Du betrachtest ein Auto, nimmst seine Farbe, seine Größe wahr, erkennst einzelne Dellen in der Karosserie etc.
    Wenn Du das Auto "Schauen" würdest wäre es so, als ob Du es von allen Seiten gleichzeitig sehen würdest. Und nicht nur dass, Du würdest Alles über das Auto wissen, seine Vorbesitzer, seinen technischen Zustand, die Herkunft jeder Schraube etc. Sehr umfassend und universell, also.
    Hoffentlich hilft die Erklärung ein bisschen.

  • #4

    Jonas (Montag, 05 Juli 2021 12:11)

    Ergänzung:
    Betrachtung: ist meist linear, sequenziell, eingeschränkt
    Schau: multifaktoriell, umfassend, ganzheitlich

  • #5

    Linda (Montag, 05 Juli 2021 12:38)

    Vielen Dank Jonas, die Erklärung hilft sehr!!!

  • #6

    Simon (Montag, 05 Juli 2021 14:19)

    1. spirituelle Ausrichtung
    2. spirituelle Praxis, Kontemplation, Meditation
    3. spiritueller Zugang des Geistes
    4. spiritueller Zugang des Herzens
    5. Erkenntnis von Nicht-Getrenntheit
    6. Persönliche Gotteserfahrung
    7. Handeln in spiritueller Verbundenheit
    (Dein Wille geschehe...)

  • #7

    Simon (Montag, 05 Juli 2021 15:57)

    Hat Jonas ja schon gut erklärt.
    Hier noch ein paar "Betrachtungen“ dazu. ;)
    Vernetzung erkennen, ohne den Verbindungen zu folgen. Eine Melodie zu folgen ohne die Noten zu hören. Nicht Ebbe oder Flut, sondern Gezeiten.

    Bei der Betrachtung wird tendenziell, von innen nach außen geschaut. Häufig bleibt es bei einer getrennten Sichtweise. Ich und Du, hier und da usw.
    Bei der Schau ist es eher anders.
    Das, der oder die ("Das“ trifft es für mich am besten) Schauende und das Geschaute liegt graduell, je nach Entwicklung, dichter beieinander. Im optimalen Falle, ohne empfundene Getrenntheit.
    Die Schau ist weniger getrübt von AP-Aspekten.

    Bei der Betrachtung, wird eine Blume duftent, farbig usw, vielleicht finden wir sie auch schön oder weniger schön.
    Bei der Schau ist eine Blume eine Blume, hier liegt die Schönheit eher in der universellen, ungetrennten Lebendigkeit.
    Konzeptionell gesehen, ist sie dann nicht "ein“ Teil des Systems. Sie "ist“ das System als Ganzes.
    Also eine Einheit in Vielfalt und umgekehrt.

    Einer Betrachtung folgt oft eine These, wenn es gut läuft, eine Antithese und wenn es noch besser läuft, eine Synthese.
    Die Schau offenbart die Synthese ohne These und Antithese.

  • #8

    Linda (Montag, 05 Juli 2021 20:10)

    Auch Daumen hoch!

    Gut finde ich deine 1-7 Kurzerläuterung!