Sprache

Heute habe ich bei der Arbeit begonnen, ein Buch über Imkerei zu hören. Nach einer halben Stunde musste ich es ausschalten. Ich konnte nicht mehr weiter zuhören. Scheinbar beginne ich, immer mehr mit der deutschen Sprache zu fremdeln.

 

Heute ging es mal nicht um Gendern (die Bien*innen ^^), sondern etwas anderes ging mir - für mich selbst erstaunlich - unangenehm auf den Keks. Gefühlt in jedem zweiten Satz tauchte eines von vier Wörtern auf: Ganzheitlich, nachhaltig, vollumfänglich und achtsam.

 

Im Umgang mit Bienen muss man achtsam sein und ganzheitlich vorgehen, damit es ihnen vollumfänglich gut geht und eine nachhaltige Honigproduktion gewährleistet ist. Wenn das weiter in unsere Alltagssprache (und nicht nur in die Imkerei! ^^) einsickert, dann wird es mir leicht fallen, in Zukunft Gespräche mit meinen Mitmenschen zu meiden.

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Kommentare: 6
  • #1

    R.G. (Dienstag, 15 Juni 2021 18:44)

    Wenn ich ob dieser Sprache achtsam in mich reinhorche und ganzheitlich mein psychonoetisches Innenleben darauf hin erforsche, stelle ich vollumfänglich eine nachhaltige Genervtheit fest...^^

  • #2

    Linda (Mittwoch, 16 Juni 2021 08:02)

    Warum nervt dich das so? Weil diese doch sehr wichtigen Worte zu oft genutzt werden und dadurch ihre Wichtigkeit verlieren? Weil sie in sämtlichen Bereichen benutzt und dadurch abgenutzt werden?

  • #3

    C. (Mittwoch, 16 Juni 2021 09:57)

    Von allem etwas... Und noch mehr. Z.B. wenn es dir "ganzheitlich gut geht", dann wohl, weil es dir nicht irgendwo schlecht geht. Oder hast du schon Mal gehört, dass jemand sagt, es geht mir gut - bis auf fiese Zahnschmerzen und ich habe seit vorgestern nicht mehr geschlafen? Gut geht es einem wohl nur "ganzheitlich". Oder eben nicht, dann geht es einem schlecht. Und nicht nicht ganzheitlich gut. Die Worte wurden meines achtsamen Empfindens nach als schwurbelige Mode/Füll-Worte benutzt. Das nervte mich vollumfänglich.

  • #4

    C. (Mittwoch, 16 Juni 2021 10:02)

    Wenn ich auf einer Verpackung lese, dass der Kakao in einer Schokolade aus nachhaltig betriebenem Anbau stamme, dann sieht das zeitgeistmäßig gut aus, heißt aber gar nichts - außer, man definiert es im Kontext. Okay, das ist letztlich bei Sprache generell so, aber hier hat es mich eben gestört. Es ist mir aufgefallen. Ein Fingerzeit, selbst achtsamer zu sprechen.

  • #5

    C. (Mittwoch, 16 Juni 2021 10:03)

    Fingerzeig! (Also auch achtsamer tippen! ^^)

  • #6

    Linda (Mittwoch, 16 Juni 2021 11:34)

    ^^
    Verstehe!!