Ein Mann hat unter großen Qualen ein Leben in strenger Askese geführt. Sein Leben lang bedrängten ihn die Verlockungen eines ausschweifenden Lebens. Im Himmel angekommen eilt er zu Gott und
erhofft den Lohn für sein freudloses Leben: “Lieber Gott, wie oft muss ich noch wiedergeboren werden, bis ich erleuchtet bin.”
“Sieben mal.”
Dem Asketen entgleisten die Gesichtszüge. Enttäuscht wendet er sich ab. Da sieht er seinen Nachbarn vor den Thron Gottes treten. Ein zügelloser Mensch, der Zeit seines Lebens kein Laster
ausgelassen hat. Er stellt Gott dieselbe Frage wie der Asket.
“Du musst noch 8.535 mal wiederkehren.”
Strahlend klatscht der Nachbar in die Hände, seine Mundwinkel grinsen von einem Ohr zu anderen und tänzelnd eilt er davon.
Aka: "Den een sin Uhl is den annern sin Nachtigal." Aber warum konkret könnte es sein, das der "Asket" noch sieben Mal wiederkommen muss? Was wird er da noch lernen müssen?
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Ruth Finder (Montag, 07 Juni 2021 16:16)
Die Geschichte ist aber gaaar nicht schlüssig.^^
Ihr fellt ein Lern- bzw. Hinweiseffekt. Ich würde sie folgendermaßen ergänzen:
"Ein Mann hat unter großen Qualen ein Leben in strenger Askese geführt. Sein Leben lang bedrängten ihn die Verlockungen eines ausschweifenden Lebens. Im Himmel angekommen eilt er zu Gott und erhofft den Lohn für sein freudloses Leben: “Lieber Gott, wie oft muss ich noch wiedergeboren werden, bis ich erleuchtet bin.”
“Sieben mal. Aber wenn Du weiter so freudlos lebst, dann 8.535 mal!”
Dem Asketen entgleisten die Gesichtszüge. Enttäuscht wendet er sich ab. Da sieht er seinen Nachbarn vor den Thron Gottes treten. Ein zügelloser Mensch, der Zeit seines Lebens kein Laster ausgelassen hat. Er stellt Gott dieselbe Frage wie der Asket.
“Du musst noch 8.535 mal wiederkehren."
Strahlend klatscht der Nachbar in die Hände, seine Mundwinkel grinsen von einem Ohr zu anderen und tänzelnd eilt er davon.
"Aber wenn Du weiter so zügellos lebst, dann sieben mal!", ruft Gott ihm hinterher.
R.G. (Montag, 07 Juni 2021 19:07)
Grandiose Ergänzung, RuFi.^^
R.G. (Montag, 07 Juni 2021 19:11)
Er muss lernen zwischen Religion und Spiritualität zu unterscheiden.
R.G. (Dienstag, 08 Juni 2021)
"Wenn du dich selbst im Spiegel siehst, besteht deine ganze Andacht nur aus deinen Gedanken; siehst du aber Gott im Spiegel, so sieht Gott sich selbst in dir."
Reshad Feild, Das Siegel des Derwisch
C. (Dienstag, 08 Juni 2021 08:29)
Askese ist in letzter Konsequenz Übung zum Freiwerden im SEIN. Wenn wir uns dabei an die Askese fesseln, sind wir hinterher genauso unfrei wie vorher - wenn auch vielleicht im TUN (abhängig von der Art der Askese) bessere Menschen.
K (Freitag, 11 Juni 2021 12:38)
Ergänzend zu # 5: "...Sein Leben lang bedrängten ihn die Verlockungen eines ausschweifenden Lebens...." Dann wird auch noch erwähnt, dass der Asket große Qualen und ein freudloses Leben hatte. Wenn wir wirklich frei sind, dann sehen wir Askese/ Verzicht nicht als Qual oder freudlos, weil wir dahin gekommen sind, von den Dingen, auf die wir verzichten, frei zu sein. Wir sind dann auch frei von den unangenehmen Emotionen, die durch den Verzicht auftreten. Vielleicht haben wir diese unangenehmen Emotionen und haben trotzdem ein freudvolles Leben.