
Zur Frage der Deutung des Telegram-Gruppenbildes diese kleine Geschichte:
Die Sonne und die Lampen
Jemand sagte zu Jan Fishan Khan: "Über das, was wir von der verborgenen Tätigkeit gehört haben, gehen seit Jahrhunderten Gerüchte um. Es ist schon, eine außergewöhnliche
Vorstellung."
"Warum ist das außergewöhnlich für dich?"
"Weil das heißt, daß, obwohl es Tausende von sichtbaren Studienzentren der Sufis gibt, diese nichts sind, verglichen mit den Orten, die wir nicht erkennen können, weil sie sich nicht nach
außen als Schreine, Gräber von Heiligen oder Stätten der Weisheit präsentieren."
Jan Fishan Khan entgegnete: "Es kommt auf den Standpunkt an und darauf, wohin du schaust. Die sichtbaren Orte der Sufi-Studien sind wie Lampen in der Dunkelheit. Die inneren Orte
sind wie die Sonne am Himmel. Die Lampe erleuchtet eine Zeitlang ein Gebiet. Die Sonne verbannt die Finsternis.
Wenn du das nicht begreifst, bist du natürlich erstaunt, das zu hören. Aber dein Erstaunen ist nicht größer als das von Nachtmenschen, die sich aus irgendeinem Grund während des Tages nie aus
dem Schlaf gewagt haben. Nachtmenschen, die die Dunkelheit kennen, sehen die Lampen teils nur, weil die Dunkelheit da ist. Für diejenigen, die das Licht suchen, ist das Licht selbst auch ohne die
Dunkelheit zu erkennen, die es sichtbar macht."
(Idries Shah, aus "Das Zauberkloster")
Kurz: Nach dem Erwachen wenden wir uns (möglichst) nicht (mehr) dem weltlichen Licht (der Stehlampe) zu, sondern richten uns zumindest aus auf das spirituelle, die Finsternis verbannende Licht (der Sonne).
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