Die Gabe - Das Öffnen der Hände

Der Mensch will immer haben: Geld, Gegenstände, Kräfte... Selbst in der Liebe will er den anderen besitzen. So erscheinen die Konflikte. Das Ego will für sich selbst, um sich zu vergrößern. Aber sowie es etwas besitzt, muß es sich schlagen, um es zu verteidigen. Denn in Wahrheit gehört alles zur Ganzheit. Für sich nehmen wollen heißt, den Krieg erklären; besitzen wollen bringt viele Leiden mit sich. Wir können die Dinge benutzen, wir können sie nicht besitzen. Sogar unser Körper gehört uns nicht: Bei unserem Tod kehrt er zum Kosmos zurück. In unserer Art und Weise zu geben, passiert es uns oft genug, daß wir berechnen: Mehr oder weniger... ich werde geehrt werden... ich werde ins Paradies kommen...


Die wahre Gabe öffnet uns und vereinigt uns mit der Gesamtheit. Ohne Gedanken an Nutzen. Die größte Gabe geschieht, ohne etwas zurückzuerwarten, wenn man vergißt, wem man gibt, wer gibt und was man gibt.


Drei Niederwerfungen machen ist eine Gabe: Aufgeben des Körpers und des Geistes. Man kann den anderen auch ein Gefühl von Sicherheit, Vertrauen, Erleichterung geben durch ein Wort, durch ein Lächeln oder sogar durch einen einzigen Blick. Im Gegensatz zum Nehmen erhebt uns das Geben, und diese Größe breitet sich ins ganze Universum aus.


(Bovay, Kaltenbach, de Smedt, "Zen")

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