Es ist gefährlich, einem Menschen, einer Sache etc. mehr zu geben, als man es auf natürliche Weise und ohne Anstrengung kann. Wenn man diese Grenze überschreitet, läuft man Gefahr, ihnen
gegenüber Hass zu empfinden. Auch von ihnen abhängig zu werden, denn man erwartet eine Gegenleistung für das, was man zuviel gegeben hat. (So tut der Undank dem Wohltäter wirklich weh.) Der, dem
man gibt, kann also zum Tyrannen werden, denn man gibt immer mehr, in der Hoffnung, endlich auch etwas dafür zu empfangen, was nie geschieht. - Man hat immer das Bedürfnis, im Austausch für das,
was man gibt, etwas zu empfangen.
Man darf diese Grenze nie überschreiten, man muss an sich arbeiten, um die Grenze hinauszuschieben.
(Simone Weil)
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