Manchmal meinen wir, die Erde sei ein Paradies. Manchmal meinen wir, sie sei eine Hölle. Manchmal fasziniert uns die Welt, als sei sie Gott, ein Gott, der uns begeistert, in Anspruch nimmt,
ganz in seinen Bann zieht. Manchmal meinen wir, Gott, das Gute, das Schöne, sei gänzlich abwesend, sei fernab von dieser vermodernden, kalten, abscheulichen Welt zu suchen.
Seit Jesus - der von dieser Erde und von Gott ist -, seit seinem Ruf: »Kehrt um, das Reich Gottes ist nahe« (Mk 1,15), wissen wir: Die Welt ist nicht göttlich, aber sie trägt die Spuren des
verlorenen Paradieses in sich. Sie ist Abglanz, schwaches Bild des ewigen Schöpfers. Vor allem: Sie lässt etwas ahnen von einer Zukunft, in der sie ganz Gott gehört, in der sie göttlich
wird.
(Odilo Lechner)
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