Demut

Steile These! Mit Erklärungsbedarf (oder Nachdenkpotential):

 

Menschen, die mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen haben, können nicht demütig sein.

 

(Dharma Master Cheng Yen)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    K (Dienstag, 29 Dezember 2020 18:51)

    Laut Wikipedia: "Demut bedeutet das Anerkennen der Allmacht Gottes. Demut beschreibt demnach die innere Einstellung eines Menschen zu Gott." (...) "Im siebten Kapitel der Benediktsregel heißt es auch: „Ganz sicher haben wir dieses Herab- und Hinaufsteigen so zu verstehen: Durch Selbsterhöhung steigen wir hinab und durch Demut hinauf.(...)“
    Mir fällt dazu ein: Wenn man mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen hat, dann hadert man damit, wie man sich selbst in der Vergangenheit verhalten hat und/oder was einem in der Vergangenheit passiert ist, was einem zugefügt wurde. Unter den Auswirkungen auf die jetzige Lebenssituation leidet man. Wäre man wirklich vollkommen demütig, so würde man die früheren Ereignisse und die jetzige Lebensituation als "Allmacht Gottes" oder auch "göttliche, weise Gesetzmäßigkeit" akzeptieren können.
    Wenn man mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen hat, heißt das auch "Ich hätte es gerne anders gehabt." Wer? Die AP hätte es gerne einfacher, schöner, freundlicher etc. gehabt und negiert dabei, dass sie es genauso gehabt hat wie es nach göttlichem Plan/Gesetz richtig war. Durch die demütige Akzeptanz "steigen wir hinauf". ("Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.")
    Eigentlich ist der Gedanke schon müsig. Es war eben so, wie es war. Punkt. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern. Unnötige, kontraproduktive Gedankenspiele sind eben auch kein Zeichen von Demut.
    Das schreibt sich alles so klar, nichts desto trotz sind mir diese kontraproduktiven Gedanken nicht unbekannt, immer wieder eine Aufgabe, diese frühzeitig zu bemerken und durch produktive zu ersetzen.