Eine Art der Erkenntnis

Die Erkenntnis durch das Vervollkommnen des Handelns
 
Husten, Spucken, das Schlendern der Arme, Aktivität, Ruhe - all dies geschieht in Harmonie mit der Natur der Wirklichkeit und wird die Erkenntnis genannt, die durch Handeln entsteht. Dies ist der Bereich der Freiheit des „Wandlungskörpers“ (nirmanakaya).


Doch auch hier sieht man den Weg zunächst nicht völlig klar, und die Kraft des inneren Leuchtens ist noch nicht ganz entwickelt. Wenn du nicht mit deiner Praxis fortfährst, wirst du einem Händler gleichen, der Geld angehäuft hat, ohne sich fortan weiter am Handel zu beteiligen; so wird er niemals reich, sondern wird am Ende sogar verarmen, indem er mit seinen Ausgaben den Anschein des Reichtums zu wahren trachtet.


Was bedeutet: mit der Praxis fortfahren? Es ist, wie wenn ein Händler hundert Euro einsetzt, um tausend daraus zu machen; so häuft er Reichtum an und erwirbt sich die Freiheit, zu tun, was ihm beliebt. Ob reich oder arm, Geld bleibt Geld, doch ohne sich am Handel zu beteiligen, ist es schier unmöglich, reich zu werden. Wenn also dein Durchbruch zur Wirklichkeit authentisch ist, deine Kraft des inneren Leuchtens jedoch schwach, dann kannst du noch nicht die Grenzen gewohnheitsmäßiger Handlungen sprengen. Solange deine Erkenntnis der Unterscheidung undeutlich ist, kannst du fühlenden Wesen nicht gemäß ihrer Anlagen von Nutzen sein. Darum musst du den wichtigen Pfad des stetigen Übens kennen.

 

(aus "Die vier Arten der Erkenntnis (Weisheit) eines Erwachten" von Hakuin Ekaku)

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