Eine Katz-Geschichte kommt selten allein. ^^

Ich hatte schon länger eine in Arbeit, nachdem ich den Blogbeitrag "Spiritueller Weg vs. Karmaweg" vom 4.10 und den Kommentar von Simon dazu gelesen habe. Ich fand beide recht gut.

Zur Erinnerung:

"Wer ohne Gebet und Ausdauer die Versuchungen überwinden möchte, wird sie nicht von sich stoßen, sondern sich noch mehr darin verstricken."
(Markos der Asket)

"Gebet und Glaube bedingen sich, ohne Glaube geht ein möglicher Anteil des unterstützten Antriebs bzw. der Kraft von Verbundenheit verloren.
Ausdauer und Kontinuität bedingen sich, negative Prägungen, die bis in das Zellgedächnis reichen können, werden so nicht ersetzt oder überwunden. Auf die eine oder andere Art, kommen sie in verschieden immer wieder neu angepassten Variationen an die Oberfläche und wollen als Versuchung gelebt werden, mit allen negativen Konsequenzen.
Fatal dabei, die vorangegangenen Bemühungen verpuffen nicht nur und verschwenden einen Teil unserer Lebensenergie, sie werden zusätzlich korrumpiert. So werden die Erfahrungen eines gescheiterten Versuches, zu Bestätigungen von Sinnlosigkeit und stehen Entwicklung und Einsicht im Wege.
Aufmerksamkeit z. B., obwohl unabdingbar, kann so zu einem empfundenen Hindernis werden, paradoxer Weise kann sie so mit einem gleichzeitigen „da will ich nichts von wissen einhergehen.“
(Simon)

Nach der Lektüre "drängte" sich mir dieses Bild auf:

Im Boot

Ein neuer Schüler fragte Rabbi Jakov, was wohl die Alten gemeint haben könnten, als sie sagten, dass man bei unterlassener täglicher Gottesanrufung und ohne Beständigkeit im Dienste des Herren die vielen Versuchungen nicht nur nicht abzuschütteln vermöge, sondern zu allem Elend noch mehr und mehr davon an einem haften würden.

"Stillstand schon, aber doch nicht Rückschritt", warf der Schüler mit Nachdruck ein.

Der Rabbi wusste darauf eine tiefsinnige Antwort, die er selber als junger Mann von einem befreundeten Rabbi erhalten hatte.

Dem Neuling bot er aber ein Bild, welches das Gesagte veranschaulichte: "Stell dir vor, du steigst in ein Boot und willst zu anderem Ufer gelangen. Nach mehreren Paddelschlägen stellst du fest, dass dein Boot ein Leck hat - du hast es selber verschuldet, da du das Boot nicht richtig gewartet hattest. Dein Boot läuft nach und nach mit Wasser voll. Was tun? Du muss das Wasser ausschöpfen und kräftig paddeln, ausschöpfen und kräftig paddeln! Mit einem Gebet auf deinen Lippen und im Glauben und Vertrauen, dass es dir glückt, an das andere Ufer zu gelangen. Unterlässt du das oder hörst du damit nach ein paar Versuchen auf, weil dir der Wassereinbruch übermächtigt zu sein scheint und du deine Bemühungen der Sinnlosigkeit preisgegeben siehst, wird zu dem im Boot schon befindlichen Wasser noch mehr Wasser dazulaufen, und du gehst mit ihm unter!"

(Ruth Finder)

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