Oh Mann...

Ich las etwas über die Stärkung der LGBTQIA*-Rechte. Mit der Abkürzung war ich etwas überfordert und musste nachlesen. Bis LGBT war ich noch halbwegs mitgekommen. Ich las in der Wikipedia:

 

LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender). Zunächst kam im Englischen LGB auf als Zusammenschluss von Personen mit den entsprechenden sexuellen Orientierungen im Kampf gegen Diskriminierungen (vergleiche Sexismus). Dieser Sammelbewegung schlossen sich bald Gruppen von Transgender-Personen an, die sich nicht mit dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizierten. Da sich mit einem Wechsel der geschlechtlichen Zuordnung (Gender) auch die Einordnung der sexuellen Orientierung ändert, wurde gemeinsam mit der LGB-Bewegung das freie Ausleben der eigenen Sexualität gefordert, über Homosexualität hinausgehend. So wurde die Abkürzung um das „T“ ergänzt.

Mit dem Aufkommen der Queer-Theorie schlossen sich queere Personen der Sammelbewegung an (LGBTQ). Im Folgenden wurde die Bezeichnung ergänzt mit „I“ für intergeschlechtliche Personen, dann mit „A“ für asexuelle oder agender Personen und schließlich mit einem „+“-Zeichen oder Sternchen als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten (LGBTQIA*). Alle Untergruppen fordern Freiheiten in Bezug auf die gesellschaftlich geprägte zweigeschlechtliche Ordnung und die damit verbundene soziale Norm der Heteronormativität (gegengeschlechtliche Liebe). Ab der Jahrtausendwende waren diese Abkürzungen derart verbreitet, dass sie weltweit von vielen Gruppen und deren Medien verwendet und dadurch zum Internationalismus wurden. Mittlerweile hat sich LGBT als Kurzform für alle Geschlechter, Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen durchgesetzt, die von zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen. Im Internet gibt es die Top-Level-Domain .lgbt. Auch die UN-Menschenrechtskommission verwendet die Kurzform LGBT in ihrer Kampagne „UN Free & Equal“.

 

Aus spiritueller Sicht würde ich meinen, dass jeder nach seiner Façon selig werden soll, solange er damit nicht die Rechte anderer - wobei "Rechte" und "anderer" zu definieren wäre - beschneidet. Sein Handy heiraten oder mit einem Baum zusammenleben... kein Problem. Wenn jemand (egal welchen Geschlechts oder Nichtgeschlechts) auf kleine Kinder steht - da wird es schwieriger (untertrieben gesagt). Inhaltlich stimme ich also im wesentlichen den Anliegen der LGBTQIA*-"Aktivisten" zu, aber auch bei ihnen sehe ich ein überschießendes Auf-die-Form-achten. Um Inhalte zu vermitteln, ist es wohl auch nötig, Form zu "formulieren", aber das Risiko bleibt, dass sich Form verselbständigt und eine Art "Formpolizei" die Kontrolle übernimmt. Inhalte einfordern - soll jeder machen und dürfen. Form"terror" geht mir etwas auf den Keks. Öffentliche Toiletten für sieben Geschlechter werden sicher nur die Klempner- und Sanitär-Innung freuen. Bei der Arbeit würde es mich aber eher nerven. ^^

 

Lustig übrigens im Wiki-Artikel, dass sich demzufolge nach der Buchstaben- und Zeichensteigerung bis hin zu LGBTQIA* oder LGBTQIA+ quasi eine Gegenströmung entwickelt hat, die das Ganze zu verkürzen beginnt ("Mittlerweile hat sich LGBT als Kurzform für alle Geschlechter, Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen durchgesetzt, die von zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen."). So gesehen könnte man auch einfach zu den "Geschlechtern" zurückkehren, und sie als umfassendes Spektrum begreifen, das alle Abweichungen einschließt. Dazu muss man dann aber vor allem die Haltung ändern, und nicht nur die Definition.

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