Schon viele haben sich heftig dem widersetzt, was auf sie zukam. Doch ohne Gebet und Umkehr ist noch niemand einer Gefahr entronnen.
Beim Bösen bekommt eines Kraft vom andern; genauso wird das Gute gegenseitig gefördert. Und den, der daran Anteil hat, bringt es immer mehr vorwärts.
Die geringen Sünden verharmlost der Teufel. Anders nämlich kann er einen nicht zu größeren Missetaten führen.
Die Wurzel der schamlosen Begierde ist das menschliche Lob, so wie auch die der Sittsamkeit die Zurechtweisung bezüglich der Schlechtigkeit ist - doch nicht, wenn wir sie nur vernehmen,
sondern nur, wenn wir sie auch annehmen.
Keinen Nutzen hat der erlangt, welcher zwar Hab und Gut entsagt hat, doch dem Vergnügen ergeben ist. Was er nämlich früher mittels des Reichtums tat, das begeht er auch, ohne etwas zu
besitzen.
(Markos der Asket, "Zweihundert Kapitel über das geistige Gesetz", Kap. 92-96)
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K (Dienstag, 22 September 2020 19:22)
"Die Wurzel der schamlosen Begierde ist das menschliche Lob, so wie auch die der Sittsamkeit die Zurechtweisung bezüglich der Schlechtigkeit ist - doch nicht, wenn wir sie nur vernehmen, sondern nur, wenn wir sie auch annehmen.": Wir sind dauernd von förderlichen und nicht förderlichen Einflüssen anderer umgeben. Wenn wir sie nicht verinnerlichen, bewirken sie nichts, weder die guten noch die schlechten Einflüsse. Ähnlich ist es mit förderlichen und nicht förderlichen Wesenszügen/Eigenschaften in uns selbst: wenn wir sie nicht beachten (im Sinne von: nicht nähren, im Unterschied zu "verdrängen"), können sie uns nicht noch weiter schaden bzw. können sie ihre förderliche Wirkung nicht noch weiter entfalten.