Das Tao

Ohne aus der Tür zu gehen,
kennt man die Welt.
Ohne aus dem Fenster zu schauen,
sieht man den SINN des Himmels.
Je weiter einer hinausgeht,
desto geringer wird sein Wissen.
Darum braucht der Berufene nicht zu gehen
und kommt doch an.
Er braucht nicht zu sehen
und ist doch klar.
Er braucht nichts zu machen
und vollendet doch.

(Lao-Tse, Tao-te Ching, XLVII)


Schaffe Leere bis zum Höchsten,
wahre die Stille bis zum Völligsten.
Alle Dinge mögen sich dann zugleich erheben,
ich schaue, wie sie sich wenden.
Die Dinge in all ihrer Menge:
Ein jedes kehrt zu seiner Wurzel.
Rückkehr zur Wurzel heißt Stille.
Stille heißt Wendung zum Schicksal.
Wendung zum Schicksal heißt Ewigkeit.

(Lao-Tse, Tao-te Ching, XVI)


Wenn der Geist alles durchdringt und durchströmt,
und nichts ihm unerreichbar bleibt;
wenn er hinaufdringt zum Himmel
und unten die Erde umschlingt;
wenn er alle Wesen wandelt und nährt
und ohne Gleichnis noch Bildnis ist:
Das heißt eins sein mit Gott.

(Dschuang Dsi, Buch XV)

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