Chorgesang

Die Menschen sind in ihrem tiefsten Wesen Buddha,
wie Wasser Eis ist. Und wie es kein Eis gibt ohne Wasser,
so gibt es ohne Buddha nicht einen Menschen.

Weh den Menschen, die in weiter Ferne suchen
und, was nahe liegt, nicht wissen!
Sie gleichen denen, die mitten im Wasser stehen
und doch nach Wasser schreien...

Wer nur einmal diese lobpreiswürdige Wahrheit vernimmt
und heilige Wonne fühlt,
dem wird unermeßliches Glück zuteil;
noch mehr, wenn er ihr sich hingibt
und unmittelbar seine eigene Natur erlebt.

Dann ist sein eigenes Wesen nichts anderes
als die Natur des vollendeten Nichts,
und er ist erhaben über des Denkens Spiel.

Weit öffnet sich das Tor der Einheit
von Ursache und Wirkung;
und der einzige Weg tut sich auf,
geradeaushin, kein zweiter und dritter.

Wer ihn beschreitet,
der nimmt an als Gestalt die Gestalt des Gestaltlosen;
und weder sein Gehen noch Kommen
sind ihr fremd.
Der nimmt an als sein Denken das Denken des Nicht-Denkens,
und sein Singen und auch sein Tanzen
sind Stimme der Wahrheit.

Der Himmel des Samadhi
ist unbehindert ausgespannt,
und es leuchtet der volle Mond
der vierfachen Weisheit.

Was fehlte da noch,
wo sich offenbart das Nirvana?
Hier ist nichts anders als Lotos-Land,
und dieser Leib hier ist nichts anderes als Buddha.

(Hakuin, Chorgesang)

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