Was meint das denn?

Wenn ein Mensch einem Menschen hilft in Wort oder Tat, sollen beide erkennen, dass die Wohltat von Gott kommt. Wer dies aber nicht begreift, wird von dem beherrscht werden, der es begreift.

 

(Markos der Asket, "Zweihundert Kapitel über das geistige Gesetz", Kap. 74)

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Kommentare: 2
  • #1

    Ruth Finder (Dienstag, 08 September 2020 16:29)

    Ich kann das nicht besser ausdrücken, aber es geht so:

    Um den Spruch zu verstehen, müssten wir den zweiten Satz weiter denken, und zwar so - "Wer dies aber nicht begreift, wird von dem beherrscht werden, der es begreift", dass der andere dies nicht begriffen hat. Das heißt, dass derjenige - ob Helfer oder Hilfesuchender - der spührt, dass der andere nicht selbstlos/ aus seiner Mitte gibt oder nimmt, wird daran bewusst oder unbewusst Anstoß nehmen und seine AP wird mit der AP des anderen ihre Spielchen machen. Denn einem HS kann eine AP nichts anhaben.

  • #2

    Ruth Gabriel (Dienstag, 08 September 2020 17:57)

    Ich habe einen ähnlichen Ansatz und auch ich kann es nicht besser ausdrücken:
    Dies beschreibt die kausale, lineare, materielle Sichtweise der AP, die sich als getrennt wahrnimmt/erlebt und das Heil im Außen sucht.
    Der Nicht-Begreifende wird vom Begreifenden beherrscht werden, nicht weil der Begreifende dies will, sondern weil der Nicht-Begreifende die an ihm begangene Wohltat ausschließlich den Fähigkeiten dieser bestimmten Person zuschreibt. Er begibt sich selbst dadurch in Abhängigkeit (wird beherrscht), weil nur DIESE Person oder DIESE Fähigkeiten ihn "retten" kann. Dies sucht und fordert er wieder und wieder. Ebenso ist es, wenn der "Wohltäter" der Nicht-Begreifende ist. Auch er wird wieder und wieder das in ihm entstandene Gefühl/die Identifikation ein Wohltäter zu sein, durch den Begreifenden zu reproduzieren suchen. Doch in beiden Fällen wird der Begreifende dies beim Nicht-Begreifenden nicht bedienen wollen, was den Nicht-Begreifenden nur noch mehr darauf darauf drängen und fordern lässt, anstatt die eigene Entwicklung in die eigenen Hände zu nehmen.