Finde kein Gefallen daran, mit irdischen und veräußerlichten Menschen zusammenzuleben. Wohne entweder alleine oder zusammen mit gleichgesinnten Brüdern, die nicht den irdischen Dingen
verhaftet sind. Wer nämlich mit irdischen und veräußerlichten Menschen zusammenwohnt, wird in jedem Fall auch selber mit deren Äußerlichkeiten zu tun haben und menschlichen Anordnungen dienstbar
sein.
Lass dich nicht fortreißen von unnützem Gerede und all den anderen Gefahren: dem Zorn, der Traurigkeit, dem Wahn der irdischen Dinge, der Furcht vor Fallstricken; auch nicht von den Sorgen um
die Eltern oder den freundschaftlichen Beziehungen mit den Verwandten. Vermeide vielmehr auch mit diesen häufige Begegnungen, damit sie dich nicht etwa von der Einsamkeit in der Zelle abspenstig
machen und zu ihren Äußerlichkeiten verleiten. "Laß die Toten ihre Toten begraben", spricht der Herr. "Du aber komm und folge mir nach!"
(Evagrios Pontikos, Grundriss des mönchischen Lebens, S. 72)
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