
Das Symbol - ständig vor unseren Augen, wenn wir die Webseite besuchen - hat eine Bedeutung, an die wir uns nicht oft genug erinnern können. Die drei Querbalken stehen für die drei Verkörperungsebenen. Die zwei aufsteigenden Balken unterhalb der drei Querbalken stehen für unsere eher dual(istische)e Aufstellung innerhalb der polaren Trennungswelten. Wir sind einfach noch nicht in der "Einheit" angekommen, aber wir bewegen uns auf sie - auf den Punkt oberhalb der drei Querbalken - zu. Hyliker und Psychiker tun dies tendenziell häufiger auf dem Karmapfad. Pneumatiker (Schüler des Weges) sollten dies mehr und mehr über die Weg-Arbeit, die bewusste (Selbst-)Beobachtung tun. Was heißt Selbstbeobachtung?
Wir nehmen uns sukzessive in Zucht, verlassen den Bereich der Unzüchtigkeit, der Unzucht. Wir setzen unserer AP in den drei Bereichen Grenzen, die sich für uns aus der spirituellen Schau auf die Trennungswelten ergeben - teils aus eigenem Erkennen, teils durch Anregungen der spirituellen Weggefährten im Bereich der zweiten und dritten Säule des spirituellen Lebens. Diese Selbsterkenntnisse und Anregungen sind nicht absolut zu sehen, aber sie sind zumindest erst einmal Duchgangsstadien, die uns Übungsmöglichkeiten eröffnen und uns schrittweise in die Richtung zur Freiheit von uns selbst, zur Freiheit von der AP-Dominanz führen.
Wir müssen nicht jedem physischen Impuls folgen, nicht jede Emotion ausleben, nicht jeden Gedanken aussprechen, nicht alles bis zur Tat reifen lassen. Wir können uns "neben uns stellen", beobachtete Vorgänge benennen und gegebenenfalls "verharren wie Holz", wie Santideva es so schön ausdrückt.
Das bedeutet nicht, dass wir das Vorhandensein von Körperimpulsen, Emotionen und Gedanken verleugnen, wir schneiden ihnen - da, wo sie in unser Übungsraster fallen - nur einfach den Faden ab und lassen sie nicht (oder nur so wenig wie möglich) über den Impuls hinaus reifen. Wir nehmen uns in Zucht!
Das ist ein wesentlicher Teil unserer spirituellen Praxis. Einmal natürlich unserer Alltagspraxis ganz allgemein, aber natürlich auch unsere Praxis im Studienkreis. Wir sollten nicht vergessen, dass der Kreis der Ort, das Umfeld ist, an/in dem wir die maximale Unterstützung bekommen (sollten). Das kann durchaus nonverbal sein und vor allem aus der inneren Haltung aller Kreismitglieder erwachsen. Für den Einzelnen bedeutet das, dass er selbst bei sich diese Haltung kultivieren "muss" - und nicht nur auf die Haltung der anderen bauen kann. Ebenso muss er auch vor allem sich selbst disziplinieren, in Zucht nehmen - und nicht die anderen (und nicht die anderen ihn).
Klar gibt es Ausnahmesituationen, klar kann und sollte gerade so etwas im Kreis bearbeitet, verarbeitet und geheilt werden können. Das ist aber auf der anderen Seite kein Freifahrschein für ungehemmtes Ausagieren von "Bösmülligkeit" (ein passendes Wort aus einer Stephen King Geschichte). Größtmögliche Freiheit und Unterstützung und größtmögliche Selbstzucht! Ein schmaler, steiler Grat. Dafür ist der Kreis die Plattform (wenn auch eine schmale, steile ^^).
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Ruth Gabriel (Mittwoch, 26 August 2020 10:41)
Auf den Punkt!
So machen wir's, SpirBros, gell?^^