Marky Markos III - Kopfnuss

133. Wenn der Feind in der Vergessenheit der Sünden lebt und bereits viele Schuldscheine in der Hand hält, dann nötigt er den Schuldner auch und vor allem dann, wenn er an die Sünden denkt, sich solche Scheine ausstellen zu lassen, und macht sich dabei das Gesetz der Sünde (Röm 7, 21-23) mit gutem Grund zunutze.

 

Dieser Text wird in der Philokalie selbst per Fußnote als "schwer verständlich" bezeichnet. Vielleicht ein Ansporn?

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Kommentare: 5
  • #1

    Ruth Gabriel (Sonntag, 23 August 2020 07:09)

    Ein Deutungsvesuch:
    Wenn wir unter dem Gesetz der Sünde die animalische Ebene, bzw. Körperelementale verstehen, könnte man 133 wie folgt deuten:
    Selbst wenn wir unheilsames Verhalten nicht mehr ausleben, aber daran denken (die Elementale vitalisieren) - also unsere innere Struktur noch nicht geändert haben - wird das karmische Konsequenzen nach sich ziehen. Denn durch die innere Struktur nehmen wir Einfluss auf die nächste Inkarnation und unsere Lebensbedingungen, da diese abhängig sind von dem, was wir zu lernen und zu entwickeln haben.

  • #2

    Ruth Gabriel (Sonntag, 23 August 2020)

    Wenn wir 12 und 13 mit einbeziehen, könnte man es ergänzend so deuten, dass durch unzureichende Umsetzung die Erkenntnis wieder weniger bewusst wurde ("der Feind in der Vergessenheit lebt") und es dann bereits beim Denken an das jeweilige "sündhafte" Verhalten wieder karmisch bezahlt werden muss.

  • #3

    Ruth Gabriel (Sonntag, 23 August 2020 08:38)

    Oder:
    Wissen WAS, wissen WIE und das Tun müssen Hand in Hand gehen.
    Erkenntnis muss sich im Handeln ausdrücken und das Handeln muss Erkenntnis in sich tragen.
    Wie war das noch:" Sichtbar machen der Frucht und fruchtbar machen der Sicht."

  • #4

    Simon (Sonntag, 23 August 2020 09:27)

    Einrichtung?
    Voll integrierte bzw. unbewusste, gelebte Handlungen.
    Erdacht, geplant und gelebt, aber ohne spirituelle Hintergrund, ohne Ausrichtung.
    Schuldscheine, die wir nicht als solche erkennen, da die Verfehlung ja auch nicht als Verfehlung erkannt wurde.

    Wir können wohl davon ausgehen, dass nicht wenige Verfehlungen im Schatten der Selbstverständlichkeit verborgen sind.
    Ein wesentlicher Aspekt der AP!

    "...dann nötigt er den Schuldner auch und vor allem dann...“
    In der nicht ausgerichteten Selbstverständlichkeit kann ein beständiger und ungebremster Strom von Gedanken produziert werden.

  • #5

    Ruth Finder (Sonntag, 23 August 2020 09:56)

    Wenn wir Wiedergutmachung für unsere "Sünden" verschleppen, verdrängen oder gar vergessen - also wenn wir wider höheren Vernunft hin und wieder die Schuldanerkenntnisse ("die Schuldscheine") nicht einlösen - werden es viele. Das Böse ist auch nicht daran interessiert, dass wir von den karmischen Schulden frei werden - es lebt davon. Deswegen nötigt es uns gerade und vor allem dann, wenn wir doch ein schlechtes Gewissen haben sollten/ "an die Sünden denken", sich eben "SOLCHE" - also im Endeffekt leichtfertig abgetane oder unterdrückte und bald in Vergessenheit geratene - Schuldeingeständnisse ausstellen zu lassen. Und so greift hier der Gesetz der Sünde, dessen sich das Böse in uns mit unserer Hilfe bemächtigt: Nach dem Motto - ich halte sie dumm, stumpf, unbewusst und sonst wie noch. Würden wir unsere Fehler/"Sünden" aufrichtig bereuen und wiedergut machen, würden wir nach dem Gesetz der Vernunft/aus der Pespektive des HS handeln.