Priesterschaft

Das Konzept der "Priesterschaft jedes Einzelnen", das die Quäker formulieren und zu leben versuchen, verschafft mir neue Blickwinkel auf im Grunde bekannte Tatsachen. Es ist abgefahren, wie das funktioniert. Benenne ein Faktum neu, und es ergeben sich andere Feinheiten.

 

Klar, dass sich mit der Priesterschaft jedes Einzelnen schlecht eine hierarchische Organisation aufbauen lässt. Auch klar, dass das religiöser Bevormundung ziemlich im Wege steht - auch wenn es letztlich keine Garantie ist. Es ist aber immerhin eine klare Ansage.

 

Und: Natürlich ist man zwar Priester, aber für wen? Nicht für die Anderen. Die sind ja selber Priester! Also Priester für sich selbst. Und was macht der Priester? Er leitet den Gottesdienst. GottesDIENST! Er dient Gott. Und wann? Idealerweise beständig.

 

Für manchen riecht das nach Subordination. Für andere klingt das nach reiner, beständiger Freude. Die meisten spirituell orientierten Menschen kennen den Geschmack und sind in der Richtung unterwegs.

 

Das Priesterliche gibt dem Ganzen noch einen besonderen "Geschmack", finde ich.

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