Räuberhöhle

Ich habe vor ein paar Tagen gelesen oder gehört, dass man den kurzen biblischen Bericht über die "Tempelreinigung" durch Jesus deutungsmäßig auf die AP beziehen kann - also AP gleich Tempel. Interessantes Gedankenspiel. Was sind die Verkäufer und Käufer, die Tische und Stände, Blinde und Hohepriester usw.?

 

Matthäus 21,) 12 Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb hinaus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus. 14 Und es kamen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. 15 Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich 16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3): »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?

 

Markus 11,) 15 Und Jesus ging in den Tempel und fing an, hinauszutreiben die Verkäufer und Käufer im Tempel; und die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler stieß er um 16 und ließ nicht zu, dass jemand etwas durch den Tempel trüge. 17 Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker«? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.

 

Lukas 19,) 45 Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler hinauszutreiben, 46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus wird ein Bethaus sein«; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. 47 Und er lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, dass sie ihn umbrächten, 48 und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn alles Volk hing ihm an und hörte ihn.

 

Oder sozusagen als Langversion und Prequel Jeremia 7,) 1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia: 2 Tritt ins Tor am Hause des HERRN und predige dort dies Wort und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN anzubeten! 3 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich euch wohnen lassen an diesem Ort. 4 Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel! 5 Sondern bessert euer Leben und euer Tun, dass ihr recht handelt einer gegen den andern 6 und gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen keine Gewalt übt und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden, 7 so will ich euch immer und ewiglich wohnen lassen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe. 8 Aber nun verlasst ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind. 9 Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt. 10 Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, – und tut weiter solche Gräuel. 11 Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR. 12 Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat, und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel. 13 Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich euch rief und ihr nicht antworten wolltet, 14 so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf das ihr euch verlasst, und mit der Stätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe, 15 und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim.

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Kommentare: 8
  • #1

    Jonas (Freitag, 26 Juni 2020 08:00)

    Wenn man die AP als Tempel betrachtet dann könnte man als Währung, mit der dort alles Mögliche gehandelt wird, die ätherische Vitalität sehen. Man kann diese dafür verwenden, dem göttlichen Plan über Gedanken, Worte und Taten zu dienen, dann wird diese in richtiger Weise verwendet und die AP wird letztlich zum "Haus Gottes".

    Wird die äth. Vitatlität aber dafür verwendet, diverseste (animalische) Elementale (Verkäufer von Lust = Händler, Süchte = Räuber) zu bedienen, dann wird der Tempel entweiht, er verkommt zur "Räuberhöhle" (Diebstahl/unrichtige Verwendung der Vitalität).

    Jesus´ Umstoßen der Händlertische im Tempel kann man als drastisches Bild dafür sehen, in der eigenen AP mit den schmarotzenden Elementalen aufzuräumen. Dafür ist Wille und Entschlossenheit erforderlich, mit Widerstand von verschiedenen Seiten (Händler, Priester) ist zu rechen.

  • #2

    Simon (Freitag, 26 Juni 2020 13:59)

    Der Tempel ist der Mensch.

    Der Käufer (Verkäufer) ist die AP, je stärker die Identifikation mit der AP umso potenter die Kaufkraft bzw. das Angebot, also die Verschwendung von ätherischer Vitalität.
    Die Verkäufer und die Käufer sind sich im wesentlichen gleich, hat der Käufer sein Bedürfnis befriedigt kann er auch zum Verkäufer werden oder umgekehrt.

    Die Währung, also die ätherische Vitalität oder die essentielle Lebendigkeit des Menschen, ist aber nicht im Besitz der Käufer oder Verkäufer. Raub und Leihgabe liegen hier begrifflich eng beieinander.
    Dies geschieht unfreiwillig(unbewusste Wirklichkeit) in Wahrheit aber Freiwillig.

    Tische und Stände: Projektionsflächen, sie präsentieren uns mögliche vielfältige, erfüllbare Manifestierungen unserer Wünsche, also eine sichtbare Form.
    Wünsche und Träume werden für unsere Sinne scheinbar, greifbar bzw. besitzbar dargebracht.

    Die Hohepriester sind Schriftgelehrte im Dienste der Religion. Sie rationalisieren und begründen, festigen aber nur ihre eigene Position.
    Sie suggerieren den Suchenden, die Möglichkeit von spirituellen Besitz. Wenn möglich, lenken sie Verkauf und Kauf.

  • #3

    Ruth Gabriel (Freitag, 26 Juni 2020 19:32)

    Tische und Stände: ungute Gewohnheiten und Lebensum-STÄNDE, die wir herstellen oder erhalten, um negative Persönlichkeitsaspekte aufrechterhalten zu können

  • #4

    Ruth Gabriel (Freitag, 26 Juni 2020 19:44)

    Blinde und Lahme: fehlende Ausrichtung und fehlende Willenskraft

  • #5

    Ruth Gabriel (Freitag, 26 Juni 2020 19:53)

    Hohepriester und Schriftgelehrte: Zweifel, fehlendes Gottvertrauen

  • #6

    Ruth Gabriel (Freitag, 26 Juni 2020 19:58)

    Kinder: Gottvertrauen, Freude am Geschenk des Lebens, Dankbarkeit

  • #7

    K (Dienstag, 30 Juni 2020 18:53)

    Ergänzung: Blinde: der fehlende Wunsch und Wille, wirklich erkennen zu wollen; das "Nicht wissen wollen" im Buddhismus: das Nicht-erkennen-wollen von negativen karmischen Auswirkungen unserer Gefühle, Gedanken, Worte und Taten;

  • #8

    Ruth Gabriel " (Samstag, 05 September 2020 16:36)

    Ich habe just etwas von Meister Eckhart zur Tempelreinigung gelesen ("Meister Eckhart", Gerhard Wehr):
    "Die alle sind Kaufleute, die sich [zwar] vor groben Sünden hüten, die gute Leute sein wollen und gute Werke tun, als da sind: Fasten, Wachen, Beten und dergleichen mehr. Mancherlei gute Werke tun sie [aber im Grunde] nur darum, damit unser Herr ihnen etwas dafür gebe...Das sind Kaufleute..., denn sie wollen auf solche Weise mit unserm Herrn handeln...Ich geh noch weiter und sage: Solange der Mensch mit seinen Werken etwas sucht und begehrt von dem, das Gott zu geben vermag, so ist er solchen Kaufleuten gleich. Willst du dieser Kaufmannsart ledig werden, ...so sollst du alles, was du an guten Werken tun kannst, einzig und allein Gott zu Lobe vollbringen. Darin sollst du ungebunden bleiben...und gar nichts dafür begehren."