Freunde IV

7. Sei dir bewusst, dass der Geist Gottes im normalen Tun und Handeln und den Erfahrungen deines täglichen Lebens wirksam ist. Geistiges Lernen geschieht ein Leben lang und oft auf unerwartete Weise. Inspiration kann uns überall begegnen: in der Natur, in der Wissenschaft, in der Kunst, in unserer Arbeit, durch unsere Freundschaften, in unserer Trauer und unserer Freude. Bist du offen für neues Licht, von welcher Quelle auch immer es kommen mag? Näherst du dich neuen Ideen mit unvoreingenommener Urteilskraft?

8. Unsere Gewissheit der Gegenwart Gottes bringt unsere Andacht hervor. Wir können zwar alleine Andacht halten, aber wenn wir gemeinsam mit anderen erwartungsvoll verharren, kann es sein, dass wir Gottes Gegenwart stärker empfinden. Wir suchen in unseren Andachten eine gemeinschaftliche tiefe Stille, damit alle die Kraft der Liebe Gottes, die uns verbindet und leitet, erfahren können.

9. In der Andacht erleben wir ehrfurchtsvoll die Verbindung zu Gott und folgen den Regungen des Heiligen Geistes. Komm mit vorbereitetem Herzen und Sinn zur Andacht. Überlasse dich selbst und all deine äußeren Anliegen der Führung Gottes, so wirst du erfahren, dass das Böse in dir schwächer wird und das Gute wächst.

10. Komme regelmäßig zur Andacht, selbst wenn du verärgert, bedrückt, müde oder geistig leer bist. Bitte in der Stille um die Unterstützung der mit dir im Gebet versammelten Freunde und nimm diese Hilfe an. Bemüht euch, eine geistige Einheit zu finden, die sowohl Leid als auch Dankbarkeit und Freude umfasst. Gebet, das tief aus dem Herzen entspringt, kann wie nichts anderes Heilung und Einssein bringen. Lass dein ganzes Leben durch die Andacht genährt werden.

11. Sei ehrlich mit dir selbst. Welchen unangenehmen Wahrheiten suchst du vielleicht auszuweichen? Lass dich nicht entmutigen, wenn du deine Unzulänglichkeiten erkennst. In gemeinsamer Andacht können wir die Gewissheit von Gottes Liebe und die Kraft finden, mit erneutem Mut weiterzumachen.

12. Wenn du in der Andacht innerlich beschäftigt und abgelenkt bist, so erlebe, wie diese abschweifenden und störenden Gedanken langsam nachlassen und du dir der Gegenwart Gottes in unserer Mitte und in der Welt bewusst wirst. Empfange die gesprochene Botschaft anderer liebevoll und versuche, sie nachzuempfinden. Suche die tiefere Bedeutung darin und bedenke, auch wenn sie für dich nicht als Gottes Wort erscheinen mag, dass dies für andere zutreffen kann. Denke daran, dass jedem einzelnen ein Teil der Verantwortung für die Andacht gegeben ist, ob dieser Dienst nun im Schweigen oder im gesprochenen Wort besteht.

13. Nimm nicht an, dass der Dienst am Wort niemals deine Aufgabe sein kann. Dein wahrheitsgetreues und aufrichtiges Sprechen, auch wenn es kurz ist, kann den Weg für umfassendere Botschaften anderer eröffnen. Wenn du den Ruf zu sprechen vernimmst, so warte geduldig, bis du der Führung und des rechten Augenblicks gewiss bist; lass dich nicht durch ein Gefühl der Unzulänglichkeit zurückhalten. Bete darum, dass deine Botschaft tiefer Erfahrung entspringe und vertraue darauf, dass dir die richtigen Worte gegeben werden. Versuche klar und deutlich zu sprechen, mit einfühlendem Verstehen für die Bedürfnisse der anderen. Gib acht, dass du nicht vorhersehbarerweise oder zu oft sprichst, oder noch Unnötiges hinzufügst, wenn die Andacht sich bereits ihrem Abschluss nähert.

 

(Ratschläge und Fragen)

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