Von lateinisch: inter = zwischen und esse = sein.
So gesehen, hat das Absolute Sein ein absolutes Interesse an uns. Dieses Interesse lässt aber nicht konkretisieren.
Wenn ich spielerisch die Absolute Seinsheit mit der Gegenwart gleichsetze und das Jetzt als ein einziges inter = zwischen und esse = sein erkenne, erfahre ich möglicherweise, dass Gottes
Interesse an mir unbegrenzt bzw. absolut ist.
Im spirituellen Kontext ist Interesse ein TUN, auf der Alltagspersönlichkeitsebene ist es tendenziell eher ein HABEN.
Bestenfalls entsteht aus dem TUN ein Raum, in dem eine verständige Begegnung stattfindet. Auf sich selbst und alle(s) andere(n) bezogen.
Das Tun und das Haben sind richtungsweisende, aufschlussreiche Indikatoren, um sich selbst und andere besser zu sehen und verstehen zu können.
Tun und Haben können allerdings schnell verwechselt werden.
Interesse haben und Einrichtung liegen oftmals nicht weit auseinander, während das Tun uns immer wieder herausfordert, Verschiedenartigkeit zu erkennen und neu zu bewerten.
Das Verständnis von Relativität und Gleichheit wird gefördert und es entsteht eine tolerantere Haltung sich selbst und anderen(m) gegenüber.
Ohne Interesse kein Verständnis. Ohne Verständnis keine Erkenntnis.
Ein anderes Wort für Interesse wäre vielleicht Zugewandtheit.
Dies (Interesse) als Thema einer Kontemplation zu wählen oder als Aspekt von Innenschau und Selbstanalyse mit einzubeziehen, habe ich als sehr aufschlussreich empfunden.
Wie, wann und warum beginnt man sich zu interessieren?
(Simon)
Kommentar schreiben
Simon (Montag, 15 Juni 2020 20:02)
"Die grundlegende Vernetztheit, die das Wesen der Wirklichkeit prägt, führt dazu, dass das Interesse der anderen immer auch mein Interesse ist."
(Dalai Lama)
"Das Interesse war nichts anderes als ein Bedürfnis, das Bedürfnis nach Essen und Liebe; und um das zu erreichen, war ein gewisses Quantum Macht erforderlich."
(August Strindberg)