Ich habe in M. Bubers Chassidischen Erzählungen wieder schöne entdeckt:
Bei der Sündern
Der Baalschen sprach: "Ich lasse die Sünder mir nahe kommen, wenn sie nicht hochmutig sind; ich halte mir die Lehrkundigen und Sündenfreien fern, wenn sie hochmütig sind. Denn der Sünder, der
weiß, dass er es ist, und sich daher in seinem Sinn niedrig hält, Gott ist bei ihm, der ja "mit ihnen inmitten ihrer Unreinheiten wohnt". Wer sich aber etwas darauf zugute tut, dass er keine
Sündenlast zu tragen habe, von ihm spricht Gott, wie es in der Gemara heißt: "Ich und er haben nicht Raum in der Welt."
Mit dem Bösen Trieb
Rabbi Pichas von Korez kam einmal ins Lehrhaus und sah die in eifrigem Gespräch begriffenen Schüler bei seinem Eintritt zusammenfahren. Er fragte sie: "Wovon redet ihr?"
"Rabbi", sagten sie, "wir reden von unsrer Sorge, dass der Böse Trieb uns nachjagen wird."
"Seid unbesorgt", erwiderte er, "so hoch seid ihr noch nicht gelangt, dass er euch nachjagte - vorerst jagt ihr ihm nach."
(Ruth Finder)
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