In der Außenwirkungsbeobachtung müssen wir erkennen, dass wir scheinbar bei genauem Hinsehen gar nicht anders können als andere Menschen (oder Lebewesen ganz allgemein) zu beeinträchtigen. Ebenso ist es kaum möglich, Formen von Egoismus zu vermeiden. Die Grundlage der Lehre von der Wegarbeit ist einerseits tröstlich und andererseits auch die Antwort auf die Frage nach dem Wie.
Kurz gesagt: Wir müssen anerkennen, dass wir auf dem Weg sind! Wir müssen uns selbst annehmen, wie wir auch von Gott angenommen sind. Denken wir an das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Wir bemerken, dass wir unter unwürdigen Bedingungen in der Fremde leben und beginnen, uns nachhause zu sehnen. Heim zum Vater.
Es entspringt dem Hundertprozentigkeitswahn der AP zu meinen, dass immer nur das eine oder das andere gehe. In Wirklichkeit bewegen wir uns praktisch auf unserer gesamten Mission in den Welten der Trennung auf Zwischenstufen. Dies müssen wir zutiefst anerkennen! Das nicht zu tun bedeutet, uns zu weigern, den Weg zum Vater tatsächlich zu beschreiten. Währenddessen sind wir alle immer alles etwas mehr oder etwas weniger. Etwas weniger egoistisch, etwas mehr voller Nächstenliebe. Und so weiter und so fort.
Unser Auf-Dem-Weg-Sein ist es, das wir feiern lernen müssen, bei dem wir gefördert werden, wegen dem die Erzengel sich freuen - oder wie auch immer man es ausdrücken will. Was wirklich rein sein kann, ist unser Anerkennen der Tatsache, dass wir auf dem Weg von A nach B sind. Auf einem höchst individuellen Pfad, der sich auch schwerlich mit den Pfaden unserer Brüder und Schwestern vergleichen lässt. Wenn, dann immer nur in Details, die wir als Anregungen benutzen können für unseren eigenen Fortschritt.
Unser Auf-Dem-Weg-Sein zu akzeptieren bedeutet offen zu bleiben für weitere Fortschritte, während wir die erreichte Position analysieren und hinnehmen - als einzig wahren Ausgangspunkt für den nächsten Schritt. Nicht vollkommen zu sein ist okay. Nicht voranzuschreiten ist nicht okay! Vergleiche anzustellen oder über Geschwindigkeiten zu lamentieren ist in einem unendlich multifaktoriellen, nichtlinearen System im Grunde müßig. Das ganze Problem ist nur ein Ausdruck der AP, die nicht die Mühe des Beschreitens des Weges auf sich nehmen mag und schmollend im Wunsche verharrt, schon am Ziel zu sein.
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Rudi (Sonntag, 17 Mai 2020 17:14)
Das entspricht völlig meinem Empfinden.
Rudi (Sonntag, 17 Mai 2020 20:18)
Ich will nur anmerken, dass ich nicht abgeschrieben habe ;-) (Text Identifikation)
Ein verblüffend ähnliches Resultat....das ist wirklich immer wieder ein schönes Erlebnis bei meiner Annäherung an euch.
K (Mittwoch, 20 Mai 2020 20:46)
Ein ganz wunderbarer Text: Ich bin hängen geblieben an dem Satz "Nicht voranzuschreiten ist nicht okay!" Wann schreite ich voran, wann schreite ich nicht voran? Mehr BEMÜHEN plus LOSLASSEN von unförderlichen Gedanken/Emotionen/Worten/Taten ist, denke ich, eine gute Mischung für das Voranschreiten.