
Wenn man Bilder oder auch dreidimensionale Rekonstruktionen von frühen steinzeitlichen europäischen Homo Sapiens oder auch Neandertalern (Bild) sieht, dann sind die dargestellten Individuen hellhäutig. Wahrscheinlich wegen der Vorstellung europäisch=hellhäutig.
Das habe ich bisher auch so übernommen. Kürzlich las ich aber, dass sich in Europa (und anderen nördlich gelegenen Weltgegenden) Hellhäutigkeit notwendigerweise erst mit der neolithischen Revolution - also dem Beginn der Land- und Weidewirtschaft - verbreitet haben muss. Das war in Europa vor etwa 6-8 Jahrtausenden. Neandertaler gab es da schon lange nicht mehr und der Homo Sapiens hatte da auch schon zehntausende von Jahren in Europa Höhlen bemalt und gejagt und gesammelt.
Grund für das Erbleichen: Die Nahrungsumstellung. Wildbeuterei lieferte wohl Fleisch als Nahrungsmittel in größerem Umfang, als Landwirtschaft (Vitamin D ist in Fisch und Fleisch vorhanden, da es bei Tieren im Gewebe auf Vorrat gespeichert wird). Dadurch war bis zur neolithischen Revolution genügend Vitamin D über die Nahrungsaufnahme verfügbar und musste nicht über die Haut in Verbindung mit Sonneneinstrahlung synthetisiert werden.
Folglich wären unsere Vorfahren in Europa noch vor einigen Jahrtausenden recht wahrscheinlich dunkelhäutig gewesen...
Kommentar schreiben