In den Welten der Trennung haben wir grundsätzlich ein Problem. Zu allem gibt es ein Zweites, ein Gegenteil. Eine andere Seite. Es ist hier unmöglich, absolute Wahrheiten auszusprechen, wiederholt das gleiche, im Einzelfall absolut Richtige zu tun.
Die Trennungswelten sind jedoch nicht der Herkunftsort des Höheren Selbstes (HS). Es kommt von außerhalb der Trennungswelten, in denen es diese Unklarheiten nicht gibt. Aufgrund der Ungetrenntheit gibt es aber dort auch keine Trennung zwischen dem HS und "Gott" im Sinne einer möglichen Individuation. Die Trennungswelten sind extra geschaffen worden, um die Individuation zu ermöglichen. Sie sind der Schulungsbereich für die unindividuierten HS (Erzengelwesen).
Sobald das HS in den Trennungswelten inkarniert, ist es mit bisher unbekannten "Problemen" konfrontiert. Dieses Unwissen könnte man als Fehler des HS bezeichnen. Es ist aber eigentlich nur ein Informationsdefizit. Ein Defizit, das das HS durch eine Reihe von Inkarnationen aufheben soll und dabei ganz nebenbei auch noch individuiert wird - durch die (scheinbare) Getrenntheit von Gott und durch das Inkarniert-Sein in einer Alltagspersönlichkeit (AP). Naturgemäß führt das Inkarnieren mit Informationsdefiziten zu Verwicklungen, die aber durch schrittweise Entwicklung wieder aufgehoben werden.
Zu den Verwicklungen gehört in erster Linie die Verwechslung mit der AP, die eigentlich nur ein Fahrzeug für das HS ist. Aufgrund seiner (wiederum scheinbaren) Getrenntheit von allem anderen identifiziert und verwechselt sich das HS aber eben mit dem Fahrzeug. Das Fahrzeug hat zu seinem Erhalt bestimmte Notwendigkeiten (animalische Ebene), die das HS fehlinterpretierenderweise für seine eigenen hält bzw. dazu macht. Teil der Entwicklung ist also, dass der Fahrer des Fahrzeugs (HS) sich seiner Nicht-Identität mit dem Fahrzeug bewusst wird und die Kontrolle über das Fahrzeug übernimmt.
Kommentar schreiben
Rudi (Mittwoch, 13 Mai 2020 22:22)
Tolle Erklärung!
"Zu den Verwicklungen gehört in erster Linie die Verwechslung mit der AP, die eigentlich nur ein Fahrzeug für das HS ist. "
Die AP zwingt mit ihrer animalischen Ebene das HS in die Polarität. Die Notwendigkeit, mit anstrengender Arbeit als schöpferischem Prozess, Bedürfnisse zu befriedigen, mit teilweise erschwerten Bedingungen, die auch Misserfolge zeitigen können, verleitet zu einfacheren aber schnell auch negativen Lösungen. Die positive Haltung ist also kein Selbstläufer mehr sondern muss plötzlich bewusst gewählt werden. Und so wird eben jeder Aspekt des Bewusstseins ausgelotet und geht über in Selbstbewusstsein.