Die Weg-Arbeit ist unabdinglich. Wir brauchen eine klare und entschiedene Ausrichtung und müssen uns immer wieder in den verschiedensten Aspekten hinterfragen. Welche Motivation treibt mich wirklich an? Gibt es irgendwelche Resonanzen in meinem Alltag, die ich wandeln sollte? Lasse ich mich von Ängsten leiten und kann ich wirklich vertrauensvoll meiner Führung folgen? Lasse ich mich von Pflichten und Notwendigkeiten so ins Aussen ziehen, dass es unangemessen viel Raum in meinem Denken und Empfinden einnimmt? Oder schaffe ich es, auch diese Dinge, sobald sie geklärt sind, wieder frei zu geben damit ich in mir ruhen kann? Die Liste lässt sich beliebig fortführen und präzisieren.
Weg-Arbeit kann aber auch abschrecken, wie ihr schon öfter formuliert habt. Und das ist auch begründet. Weg kann implizieren "Das Ziel ist in der Ferne". Arbeit impliziert "Es ist notwendig, sich
anzustrengen, um das Ziel zu erreichen." Beides ist ohne Frage richtig und beides ist auch gleichermaßen falsch. Um das Gefühl von Anstrengung oder Ferne aufzulösen und ausgleichende Gelassenheit
und Entspannung zu erlangen kann man die Perspektive wechseln. Dazu ein Bild:
Stellen wir uns einen dreidimensionalen Raum ohne Begrenzung vor. In diesem Raum sind wir selbst, unsere Mitmenschen und auch höhere Wesen verteilt. Die meisten davon interagieren und
kommunizieren völlig normal. Dazwischen halten sich aber einige auf, die völlig aus der Reihe tanzen. Sie scheinen wie von einer unsichtbaren Blase umgeben zu sein, nehmen von ihrem Umfeld nichts
oder nur wenig wahr. Sie reden wirres Zeug, unterhalten sich mit anderen, die gar nicht anwesend sind und scheinen zu leiden ohne jeden ersichtlichen Grund. Manche von ihnen wirken verbittert
angestrengt. Andere traurig und resigniert. Gelegentlich sieht man auch welche, die etwas fröhlicher sind und manchmal hat man sogar den Eindruck, dass sie ihre Umgebung wahrnehmen wobei sie
häufig trotzdem mit einem seltsam verklärten Blick geradewegs an einem vorbei in den leeren Raum schauen. Ganz selten gibt dann welche die manchmal für kurze Momente wirklich mit einem
kommunizieren, dann aber doch wieder anderweitig mit nicht erkennbaren Dingen beschäftigt sind.
Sie alle scheinen jedenfalls unerkennbare Ziele mit sehr viel Anstrengung und Kraft zu verfolgen.
(Rudi)
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