Ziemlich durchgeknallt

In 1.Thessalonicher 4,15-18 lesen wir von Paulus:

 

Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten!

 

Das ist ja ziemlich starker Tobak. Erinnert mich irgendwie an die Reise meiner werten Freundin H. zum Kilimandscharo mit einer Gruppe von Leuten (unter ihnen natürlich ein "Jesus", der die Richtung vorgab), um sich dort pärchenweise von je einem pilzförmigen Raumschiff abholen zu lassen...

 

Hat nicht recht geklappt. Auch bei Paulus ist nicht wirklich alles wie erwartet gelaufen. Wenn wir ihn als eigentlichen "Gründer" des Christentums sehen, der Jesus gar nicht persönlich kannte und solche Aussagen in den Raum stellt, dann diskreditiert das die Grundlage der christlichen Religion schon ein wenig.

 

Das das Ganze sich dann doch mit einiger Spiritualität gefüllt hat, ist kein Widerspruch. Auch Paulus selbst hatte ja durchaus spirituelle Qualitäten (soweit wir aus seinen Briefen darauf schließen können).

 

Einem wörtlichen Verständnis des obigen Zitates gegenüber bin ich jedenfalls recht skeptisch. Und nicht so wörtlich weiß ich auch nicht recht etwas damit anzufangen. Hört sich ziemlich wohlfühlesoterisch an.

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